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Matthias Walkner über sein Debüt bei der "Dakar"

Matthias Walkner mit seiner KTM
Matthias Walkner mit seiner KTM
Bald wird es ernst für Matthias Walkner: Am 29. Dezember startet für den Motocross-Weltmeister von 2012 das Abenteuer Dakar. "Verschiedene Welten", im Vergleich zu seiner früheren Tätigkeit. Hinterherfahren will der Kuchler trotzdem nicht. Dass er es kann, hat er schon bewiesen.
Walkner bei Dakar
Training für Dakar
Walkner beim Training
Das Motocross-Genie

Für Ex-Motorcross-Weltmeister Matthias Walkner beginnt am 29. Dezember das Abenteuer Dakar. Da fliegt der 28-Jährige als einer von fünf KTM-Werksfahrern zum Start der 37. Auflage der Extrem-Rallye. 9.200 Kilometer sind vom 4. bis 17. Jänner mit Start und Ziel in Buenos Aires zu bewältigen. “Im ersten Jahr muss er ruhig bleiben und ins Ziel fahren”, gab KTM-Motorsportchef Pit Beirer die Devise vor.

Ein halbes Jahr intensive Vorbereitung

Walkner hat sich mehr als ein halbes Jahr intensiv vorbereitet, um nach dem Wechsel vom Motocross-Sport mit einer Renndauer von einer guten halben Stunde pro Lauf beim zweiwöchigen Extremsport-Klassiker ein gutes Debüt zu absolvieren. “In den 14 Tagen sitzt man mindestens 100 Stunden auf dem Motorrad, das ist so viel wie ein halbes Jahr Motocross. Das sind zwei verschiedene Welten”, sagte der Salzburger am Montag in Wien.

Walkner bereitete sich intensiv vor./KTM
Walkner bereitete sich intensiv vor./KTM ©Walkner bereitete sich intensiv vor./KTM

Große Umstellungen für Walkner

Die Umstellung auf die langen Distanzen und das Navigieren, also das schnelle Lesen des “Roadbooks”, waren die größten Herausforderungen an Walkner. Die Renndauer von rund acht Stunden pro Tag hat der enge Freund Marcel Hirschers durch Änderung im Training (“75 Prozent Ausdauer und nur noch 25 Prozent Kraft”) bewältigt. Für eine möglichst entspannte Position auf der KTM 450 Rallye (450 ccm, 63 PS, 140 kg) über viele Stunden hatte Hirschers Trainer-Vater Ferdinand wichtige Tipps parat.

Training mit Dakargewinner

Dem für ihn neuen Orientieren bei Geschwindigkeiten von rund 150 km/h im Gelände hat sich der Kuchler bei der Rallye Marokko (11. Gesamtrang) und vor allem beim mehrwöchigen Training mit dem vierfachen Dakargewinner Marc Coma in Spanien angenähert. Der Spanier hatte heuer für den 13. Sieg von KTM in Folge gesorgt. “Er hat sich sehr um mich bemüht. Mit dem Roadbook-Lesen fühle ich mich jetzt vertraut”, erklärte Walkner, der dieser Tage Höhentraining auf dem Kitzsteinhorn absolviert, um sich an die teils große Höhe (Pässe bis 4.200 m) einzustellen.

Kini lobt Hiasi

Der MX3-Weltmeister von 2012 ist der erste Österreicher seit Heinz Kinigadner, der 2000 zum siebenten Mal teilgenommen hatte, in einem Motorrad-Werksteam. Zuletzt hatten der Tiroler Martin Freinademetz (2007 in Afrika 90., 2010 in Südamerika 39.) und der Salzburger Ferdinand Kreidl (2012 und 2013/85.) als Privatfahrer die nun in Südamerika gefahrene Rallye bestritten.

Kinigadner hatte das Engagement des Motocross-Testfahrers “Hiasi” Walkner im Rallye-Werksteam eingefädelt und hält große Stücke auf seinen Nachfolger. “Ich weiß, dass er als Motocross-Fahrer in punkto Fahrtechnik beste Voraussetzungen mitbringt und er hat sich profimäßig vorbereitet”, sagte der Ex-Motorcross-Weltmeister und bezeichnete “Durchkommen” als größtes Ziel bei der Premiere.

Intensive Vorbereitung:

Walkner muss sich einbremsen

Dazu müsse sich Walkner in der ersten Woche einbremsen. “Ich hoffe ganz stark, dass er die ohne Blessuren übersteht, wenn er das schafft, kann er danach tempomäßig mit der Spitze mitfahren”, betonte Kinigadner. “Die Platzierung im ersten Jahr ist egal”, ergänzte Beirer, “unter drei Jahren darf man nicht Bilanz ziehen.” Für die Zukunft wäre es aber ein Traum, einen österreichischen Spitzenfahrer im Team zu haben.

Keinen Hubschrauber von innen sehen

Walkner will unbedingt das Ziel erreichen und wäre mit einer Top-20-Gesamtplatzierung und dem einen oder anderen Top-Ten-Etappenrang sehr zufrieden. “Ich will möglichst viele Erfahrungen mitnehmen. Vom fahrerischen Niveau her glaube ich schon, dass ich mit den Top Ten mithalten kann. Neu ist für mich, mit 150, 160 km/h zu fahren und dabei auch noch zu navigieren. Aber am wichtigsten ist, dass ich keinen Hubschrauber von innen sehe.” Denn einen Unfall, wie ihn Kinigadner u.a. bei seiner letzten Teilnahme 2000 erlitten hatte, will Walkner unbedingt vermeiden. (APA)

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