“Es muss mehr gebaut und es muss mehr vermietet werden”: Eingängig wirken die Argumente, welche die Vorarlberger Eigentümervertretung (VEV) vorbringt – zumal sie sich nur wenig von jenen der hohen Politik unterscheiden. Doch genau diese konterkariert laut VEV ihre eigenen Bemühungen. Die Hiobsbotschaft aus Wien laute: Das Mietrecht und die Mietzinsbestimmungen dürften noch stärker reguliert und Vermieten noch unattraktiver werden.
“Nicht nachzuvollziehen”
In Vorarlberg soll demnächst durch das Leerstandsprojekt, bei welchem das Land Vorarlberg den Vermietern Sicherheit in Form von Haftungen bietet, Druck aus dem Wohnungsmarkt genommen werden. Laut VEV soll es von Seiten der Bundesregierung allerdings noch strengere Vorgaben geben. “Es ist nicht nachzuvollziehen, dass die ÖVP der von der SPÖ geforderten Mietzinsbeschneidung zustimmen will, wo man doch schon weiß, dass diese Methode z.B. in Deutschland nicht funktioniert und keine Entlastung des Wohnungsmarktes gebracht hat!”, so VEV-Präsident Markus Hagen deutlich. Er sieht durch die Mietrechtsnovelle von ÖVP und SPÖ noch strengere Vorschriften, die eine Entmündigung der Vermieter bedeuten würde. Verbesserungen für den Wohnungsmarkt sind laut VEV deshalb eine Fehlanzeige. Sowohl Bautätigkeit als auch Projekte zur Leerstandsaktivierung würden unter den mietrechtlichen Mehrbelastungen leiden. Es würden schlicht die Anreize fehlen.
VEV warnt vor “gefährlicher Entwicklung”
“In Vorarlberg brauchen wir bis 2031 mehr als 33.000 Wohnungen. Wird dem interessierten Anleger verboten, seine Kosten zu decken oder durch das Vermieten etwas zu verdienen, wird er sein Geld künftig in Aktien statt in Beton anlegen. Das wäre eine gefährliche Entwicklung.”, so Markus Hagen. Es gelte gegenzusteuern, um das Schlimmste zu vermeiden. Es sei zwar keine Wunschlösung, aber man müsse sich Gedanken machen, wie ein Ländlemietrecht dem Wohnungsmarkt gerecht werden und diesen mit zielgerichteten und sinnvollen Maßnahmen entlasten könnte.
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