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Masseverwalter versucht Notverkauf nach Insolvenz von Niki

Der bestellte Masseverwalter versucht einen Notverkauf der insolventen Fluglinie Niki
Der bestellte Masseverwalter versucht einen Notverkauf der insolventen Fluglinie Niki ©dpa
Mithilfe eines Schnellverkaufs, einem sogenannten Fire Sale, soll die Fluglinie Niki nach der Insolvenz und Einstellung des Flugbetriebs noch gerettet werden.
Lauda zeigt Interesse
1.000 Mitarbeiter betroffen
Übernahme gescheitert
Flugbetrieb eingestellt

Der bestellte deutsche Masseverwalter Lucas Flöther versucht derzeit einen Notverkauf, man haben derzeit “noch ein paar Tage Zeit”. Am Flughafen Wien findet unterdessen am Donnerstagvormittag eine Informationsveranstaltung der Geschäftsführung für die Mitarbeiter statt.

Masseverwalter versucht Notverkauf nach Niki-Insolvenz

Der Insolvenzverwalter kündigte an, umgehend Gespräche mit infrage kommenden Investoren aufzunehmen. Die Mitarbeiter von Niki – insgesamt sind rund 790 Beschäftigte in Österreich und 210 in Deutschland von der Insolvenz betroffen – erhalten um 10.00 Uhr am Flughafen Wien-Schwechat erste Infos von der Geschäftsführung. Es finde eine Mitarbeiterversammlung statt, sagte GPA-Gewerkschafter Peter Stattmann zur APA.

Seit Mitternacht alle Niki-Flieger am Boden

Flüge sind von der Mitarbeiterversammlung ohnehin nicht mehr betroffen. Seit Mitternacht bleiben alle Niki-Flieger am Boden. Der letzte Flug unter “HG”-Flugnummer ist gestern um 23:18 aus Teneriffa kommend in Wien gelandet. Betroffen sind auch tausende Kunden, die einen Flug mit Niki geplant haben. Mit Einstellung des Flugbetriebs verlieren nach Angaben des Masseverwalters rund 350.000 ausgestellte und bezahlte Einzeltickets ihre Gültigkeit. Dazu kommen 410.000 über Reisebüros und -veranstalter gebuchte – aber in der Regel noch nicht ausgestellte – Tickets.

40.000 Passagiere haben Heimflug mit Niki geplant

Dem Insolvenzverwalter zufolge hatten in den nächsten 14 Tagen knapp 40.000 Passagiere ihren Heimflug mit Niki geplant, von diesen hatten 15.500 selbst gebucht, die restlichen 25.500 über Reisebüros. Das Niki-Grounding kam genau zur Weihnachtsreisezeit. GPA-Chef Wolfgang Katzian hofft auf eine Rettung. Er sagte im “Ö1-Morgenjournal”, es gebe nach der Insolvenz drei bis vier potenzielle Interessenten für Niki. Air Berlin hatte am Mittwochabend bestätigt, dass beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ein Insolvenzantrag für die Niki Luftfahrt GmbH gestellt wurde.

Rund 10.000 Passagiere betroffen

Von der Pleite der österreichischen Fluggesellschaft Niki könnten bis Weihnachten rund 10.000 Passagiere betroffen sein. Das sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) im Ö1-Frühjournal am Donnerstag. Es gebe “Schätzungen, dass es in den nächsten zwei Wochen fast an die 10.000 sein können”. Diese Zahl müsse allerdings noch verifiziert werden. “Das wichtigste ist jetzt einmal, dass diese Passagierinnen und Passagiere, wo’s nicht anders geht, auch nach Hause geholt werden”, so Leichtfried. Es habe schon mehrere Gespräche auf Regierungsebene gegeben. “Ich bin der Meinung, das muss geschehen und ist insbesonders jetzt knapp vor Weihnachten natürlich unbedingt notwendig.” Es werde mit der AUA gesprochen, “inwieweit das möglich ist”. Die Umstände müssten noch geklärt werden.

Rückholaktion der Bundesregierung angelaufen

Die Rückholaktion österreichischer Passagiere nach der Niki-Pleite ist angelaufen. Das sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Donnerstag zur APA. Entgegen erster Schätzungen sind knapp über 5.000 Passagiere betroffen, die nach Österreich zurück geholt werden sollen. Im ersten Schritt werde versucht Niki-Passagiere auf bestehenden Flügen anderer Airlines unter zu bringen. Damit sei bereits begonnen worden. Sollten diese Kapazitäten nicht reichen, werde man zusätzliche Charterflüge bei der AUA (Austrian Airlines) in Auftrag geben, so Sprecher Andreas Strobl.

(APA/Red.)

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