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Marlies Schild: Gelebte Willensstärke

Schild beim Training am Mölltaler Gletscher
Schild beim Training am Mölltaler Gletscher ©APA
Als dritte Skirennläuferin in Folge nach Olympiasiegerin Andrea Fischbacher und Doppel-Weltmeisterin Elisabeth Görgl hat Slalom-Königin Marlies Schild die Wahl zu Österreichs "Sportlerin des Jahres" gewonnen. Die 31-jährige Salzburgerin errang im Frühjahr mit sechs Saisonsiegen zum vierten Mal in ihrer Karriere die kleine Kristallkugel für die Slalomwertung - Grund genug, sie noch einmal speziell auszuzeichnen.

Es war die insgesamt fünfte Kristallkugel für die Lebensgefährtin von Benjamin Raich. Neben den Erfolgen im Torlauf 2007, 2008, 2011 und 2012, schlug sie 2007 auch in der Kombination zu. Als nächstes hat sie den Rekord der Schweizerin Vreni Schneider mit 34 Slalom-Weltcupsiegen im Visier, ein Erfolg fehlt dafür noch. Zuschlagen kann sie erstmals schon am 10. November in Levi (Finnland).

Ihren ersten Slalom-Weltcupsieg feierte Marlies Schild am 13. März 2004 in Sestriere, ihre stärksten Winter waren 2006/07 (8 Siege, darunter eine Kombination), 2007/08 (5) sowie 2010/11 und 2011/2012 (je 6). Schild hält bei 35 Weltcuperfolgen (33 Slalom, 1 Riesentorlauf, 1 Kombination) und zehn Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften von 2003 bis 2011. Die wertvollste ist das Torlauf-WM-Gold vom Februar des Vorjahres in Garmisch-Partenkirchen. Mit zweimal Gold schnappte ihr 2011 aber Görgl die Sportlerwahl-Trophäe weg.

Schild zählt zu den größten Skiläuferinnen aller Zeiten – und das, obwohl ihre Laufbahn wegen sechs Knieoperationen mehrmals unterbrochen war und am 9. Oktober 2008 nach einem Trainingsunfall auf dem Söldener Rettenbachferner fast viel zu früh zu Ende gegangen wäre. Nach einem Trümmerbruch und einer Fraktur des Schienbeinkopfes im linken Unterschenkel musste sie monatelang in die Rehabilitation. Kraft gab ihr beim Kampf zurück auch ihr Partner Raich.

Die am 31. Mai 1981 in Admont in der Steiermark geborene Skirennläuferin hat die Leidenschaft zum Sport von den Skilehrer-Eltern mitbekommen. Als Vierzehnjährige stellte ihr der Vater in Stefan Bürgler einen Privattrainer zur Seite, weil die Tochter aufgrund ihrer vielen Verletzungen “in kein Schema mehr passte”. Der langjährige Vertrauenstrainer begleitete Schild auch nach ihrer bisher schwersten Prüfung wieder zurück an die Weltspitze, seit 2002 ist er Trainer im Österreichischen Skiverband (ÖSV).

Solange die Freude am Skisport anhält, wird Schild weiterfahren. Die Heim-WM 2013 in Schladming und die Olympischen Spiele 2014 in Krasnaja Poljana/Sotschi stehen als nächste Großereignisse an. Dabei kann die in Arzl im Pitztal im gemeinsam mit Raich gebauten Eigenheim lebende Rennläuferin auch noch einmal ihre Medaillensammlung erweitern. Die WM-Bilanz steht bei zwei Goldenen (inklusive Team), drei Silbernen und zwei Bronzenen, bei Winterspielen errang sie Slalom-Silber 2010 in Whistler/Vancouver sowie Silber und Bronze 2006 in Turin.

(APA)

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