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Maria Ebene zog viele Besucher an

Primar Dr. Reinhard Haller hielt einen spannenden Vortrag.
Primar Dr. Reinhard Haller hielt einen spannenden Vortrag. ©Henning Heilmann
Am Tag der Offenen Tür bot sich Interessierten, Betroffenen und Angehörigen die Gelegenheit, einen Einblick ins Krankenhaus Maria Ebene zu erhalten. Etwa 200 Besucher nutzten die Möglichkeit für einen Blick hinter die Kulissen.
Tag der Offenen Tür im KH Maria Ebene

Seit 1976 behandelt das Krankenhaus Maria Ebene Menschen mit Suchtkrankheiten. Dass Sucht eine Krankheit ist, ist vom Verfassungsgerichtshof bestätigt. Neben der Therapie von Alkohol- und Medikamentenproblemen werden heute auf Maria Ebene auch Nikotin-. Spiel- und Internetsucht behandelt. Hinzugekommen ist auch die Werkstatt für Suchtprophylaxe („Supro“), welche die erste ihrer Art in Österreich ist

Legal aber tödlich

Primar Dr. Reinhard Haller machte in seinem Vortrag deutlich, dass in Vorarlberg jedes Jahr etwa zehnmal so viele Menschen an Alkoholsucht sterben, wie an illegalen Drogen. An Nikotin sind es noch einmal viermal so viele: Sterben 150 Menschen im Jahr an Alkoholsucht, sind es 600 Menschen an den Folgen ihrer Nikotinabhängigkeit. „Was die Volksgesundheit betrifft, ist Rauchen gefährlicher als alle anderen Drogen“, so Haller. Ein Problem sei, dass Patienten sehr spät die Suchttherapie aufsuchen: „Wenn sich ein Skifahrer das Bein bricht, kommt gleich der Schenk-Hubschrauber. Suchtkranke kommen im Schnitt erst nach siebeneinhalb Jahren in Behandlung.“

Offene Therapie

Die Besucher bekamen am Tag der Offenen Tür die Möglichkeit, die Atmosphäre und die Arbeitsweise im Krankenhaus Maria Ebene aus erster Hand kennenzulernen. Von der Pflege und Behandlung akuter Alkoholabhängigkeit bis zum therapeutischen Malen wurde ein Einblick in verschiedenste Stationen und Therapieformen gegeben. Ein zentrales Moment im Krankenhaus Maria Ebene ist das Prinzip der Freiwilligkeit. „Niemand kann zur Abstinent gezwungen werden, er muss es von sich aus wollen“, erklärt Haller. „Bei der Behandlung wird der Mensch in seiner Gesamtheit gesehen, dabei fließen körperliche, psychische und soziale Momente ein“, so Bernd Scherzer, der stellvertretende Pflegedienstleiter im Krankenhaus. Es wird eine individuelle Pflegediagnose erstellt, und die Regeltherapiezeit beträgt acht Wochen.

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