Flüchtlinge berichteten am Mittwoch, die Soldaten hätten sie an der Grenze zwischen Inguschetien und Tschetschenien zurückgehalten.
„Sie glauben, wir sind alle Kämpfer“, sagte der 24-jährige Adam Kepsurchajew, der auf dem Weg in seine Heimatstadt in Tschetschenien war. Die russische Truppen hatten die strengeren Sicherheitsmaßnahmen angekündigt, nachdem sie in einer Reihe von Angriffen der Rebellen schwere Verluste erlitten hatten.
Die russischen Posten an der inguschetisch-tschetschenischen Grenze sagten, sie wüssten nicht, wie lange der Befehl gelte, die zehn- bis 60-jährigen Tschetschenen nicht durchzulassen. „Es gibt noch mehr schlechte Nachrichten“, sagte ein russischer Offizier Flüchtlingen an einem Grenzposten. Die Elektrizität sei ausgefallen, damit gingen die Computer nicht mehr. „Fahrzeuge mit Fahrern, die älter als 60 Jahre sind, müssen ebenfalls warten.“
Eine Tschetschenin erzählte, sie sei mit ihrer Tochter nach Inguschetien gekommen, damit diese dort in einem Krankenhaus ihr Kind zur Welt bringen konnte. Denn das Krankenhaus in ihrer Heimatstadt Urus-Martan sei bombardiert worden, berichtete die Frau. „Jetzt lassen uns die Russen nicht zurück.“ Ihre Tochter könne nach der Geburt noch nicht wieder laufen, und so hätten sie einen Fahrer angeheuert, damit er sie zu ihrer Familie in Urus-Martan bringe. Doch der Fahrer sei eben ein Mann und dürfe nicht nach Tschetschenien. Und keine der Frauen könne den Wagen steuern.
(Bild:VN)
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