Mehr als 40 Schiffe suchen ein Hunderte Quadratkilometer großes Gebiet im Meer zwischen Malaysia und Vietnam ab. Suchflugzeuge stiegen bei Tagesanbruch am Montag wieder auf. Die Umstände des Verschwindens sind weiter unklar.
“Vorfall ohne gleichen”
Ein Sprecher der malaysischen Luftfahrtbehörde sagte Montagfrüh vor Journalisten, man habe bisher keine Spur der Maschine entdeckt. Berichte aus Vietnam über den Fund einer Tür und ähnlicher Meldungen hätten sich nicht bestätigt. Es handle sich um einen Vorfall ohne gleichen – die Suchoperationen gingen weiter.
Ermittler: Boeing wohl in der Luft zerbrochen
Die Ermittler glauben nach Angaben inzwischen, dass das Flugzeug mitten im Flug zerbarst – dies könne durch einen Defekt oder eine Bombe passiert sein. Das bisher keine Trümmerteile gefunden werden konnten, deute darauf hin, dass die Maschine in einer Höhe von etwa 10.000 Metern auseinandergebrochen sei, sagte ein Offizieller, der an den Untersuchungen in Malaysia beteiligt ist. Wäre das Flugzeug intakt auf das Wasser aufgeschlagen, hätte es größere Trümmerteile auf engem Raum geben müssen.
Maschine von Radarschirmen verschwunden
Die Maschine der Malaysia Airlines war am frühen Samstagmorgen (MEZ) von den Radarschirmen verschwunden. Sie war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, vermutet wird ein Absturz im Südchinesischen Meer.
Video: Flugzeug verschwindet vom Radar
Flugzeug kurz vor Verschwinden umgedreht?
Nach Radaraufnahmen könnte das Flugzeug mit 239 Menschen an Bord kurz vor ihrem Verschwinden umgedreht sein. Die Radarhinweise zur Umkehr der Maschine überraschten, weil der erfahrene Pilot nach bisherigen Erkenntnissen vor dem Verschwinden keine Probleme an Bord meldete. Er sendete auch kein Notsignal aus.
Der Kontakt zu der Boeing 777-200 der Malaysia Airlines war Samstagfrüh zwei Stunden nach dem Start in Kuala Lumpur abgebrochen. Sollte die Maschine abgestürzt sein und es keine Überlebenden geben, wäre es eines der schwersten Flugzeugunglücke der vergangenen Jahre
Anzeichen für Anschlag mehren sich
Zuletzt hatten sich Anzeichen für einen Anschlag gemehrt, da nach aktuellen Erkenntnissen zwei Passagiere die Sicherheitsschleusen mit gestohlenen Reisepässen aus Österreich und Italien passiert hatten. Die Behörden haben Videos von den beiden, sagte Transportminister Hishammuddin Hussein am Sonntag. Geheimdienste prüfen, ob die Männer auf Terrorlisten zu finden sind. Die Luftfahrtbehörde betonte, man habe das Gepäck von fünf eingecheckten, aber nicht ins Flugzeug eingestiegenen Passagieren entfernt.
Chinesische Arbeitsgruppe in Kuala Lumpur
Chinas Regierung schickt indes eine Arbeitsgruppe nach Kuala Lumpur, um bei den Untersuchungen und der Betreuung von Angehörigen der Insassen zu helfen. 154 der 239 Passagiere waren Chinesen. In der Arbeitsgruppe sind Experten des Außen-, Polizei- und Transportministeriums sowie der Luftverkehrsbehörde, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Auch habe es Hilfsangebote aus den USA, Australien und anderen Staaten gegeben, hieß es von den malaysischen Behörden.
(APA/red)
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