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Mäderer arbeiten bei Verkehrskonzept mit

In einzelnen Arbeitsgruppen sammelten die Besucher der Informationsveranstaltung Themen und Problemfelder in Mäders Verkehrsnetz.
In einzelnen Arbeitsgruppen sammelten die Besucher der Informationsveranstaltung Themen und Problemfelder in Mäders Verkehrsnetz. ©VN/Schweigkofler
Informationsabend zu geplantem neuen Konzept lebte von Beteiligung.

Artikel von VN/Gernot SchweigkoflerMäder. Der Parkplatz vor dem J.-J.-Ender-Saal in Mäder war am Montagabend voll. Immerhin hatte die Gemeinde zu einem Informations- und Diskussionsabend zum Thema Gesamtverkehrsplan geladen. Und der Verkehr ist das Thema, das vielen Bewohnern der Kummenberggemeinde unter den Nägeln brennt. Der aktuelle Gesamtverkehrsplan stammt aus dem Jahr 1988: er wurde von Dominik Wäger als Dissertation erstellt.

Seit damals hat sich viel getan. Das zeigten die Zahlen, die zu Beginn des Abends von Josef Galehr von M+G Ingenieure präsentiert wurden, deutlich. 1988 sind etwa 4000 Fahrzeuge täglich durch Mäder gefahren. Heute sind es 17.400. Der Verkehr zum Grenzübergang ist von 2200 auf 10.900 Fahrzeuge angewachsen, das entspricht einer Steigerung von über 400 Prozent. Aber auch der hausgemachte Verkehr nimmt zu. Die Bevölkerung ist in den 30 Jahren von 2581 auf 4173 Bewohner gestiegen, ein Plus von 62 Prozent. Der von der Mäderer Bevölkerung verursachte Verkehr ist im gleichen Zeitraum somit um 193 Prozent angewachsen. Und das trotz steigender Nutzung von Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Grundlage alter Verkehrsplan

Bereits im Prozess „familienfreundlichegemeinde“ hat sich klar gezeigt, dass das Thema in Mäder virulent ist. Etwa 70 Anregungen zum Thema Verkehr wurden damals gesammelt, dazu kommen direkte Anliegen an den Bürgermeister und mehr. Alle diese Anregungen sollen in die neuen Überlegungen einfließen. „Die Planungsgrundsätze sind aber immer noch gültig“, streut Bürgermeister Rainer Siegele dem studentischen Meisterstück aus den 80er-Jahren Rosen. Die Grundüberlegungen bilden das Gerüst für den neuen Plan, den M+G Ingenieure aus Feldkirch ausschaffen sollen. Darauf aufbauend könne mit vielen kleinen Verbesserungen, Eigenmaßnahmen der Gemeinde im gesamten Ortsgebiet, aber auch in Zusammenarbeit mit Land und Nachbargemeinden beiüberörtlichen Maßnahmen der Ist-Zustand verbessert werden, wie Verkehrsplaner Galehr erklärte.

Am Montagabend wurden diese Grundlagen den etwa 100 anwesenden Mäderern in Erinnerung gerufen – dann ging es aber ans „Selberarbeiten“. Denn in mehreren Arbeitsgruppen, die sich um großflächige Plankarten scharten, wurden Themen und Wünsche gesammelt. Abschließend wurden dann die Ergebnisse zusammengefasst.

Keine Überraschungen

Problem Nummer eins ist in Mäder der Schleichwegverkehr im Böckwies und Im Hau. Das temporäre Fahrverbot habe sich nicht bewährt, erklärte Bürgermeister Siegele. „Entweder es gilt für alle, also auch die Anrainer, oder gar nicht“, legte er seinen Standpunkt fest. Auch der Tankstellenstau auf der Landesstraße wird als großes Problem angesehen. Aber auch mit dem Rad- und Fußverkehr beschäftigten sich die Arbeitsgruppen. Hier wurde vor allem mehr Sicherheit gefordert. Gerade der Radweg entlang der Landesstraße nach Altach wurde mehrfach erwähnt. Auch Geschwindigkeitsbeschränkungen wurden von den Mäderern angedacht.

Projekte in Vorbereitung

Neben Ideen, die in die Planung einfließen werden, gab es auch Dinge die bereits vor einer Umsetzung stehen. So etwa den Lärmschutz zur Autobahn. Hier ist die Gemeinde derzeit in Verhandlungen mit dem Land Vorarlberg und wird dann entscheiden, welche Variante umgesetzt werden soll. Und zwei geforderte Rad- und Fußgängerübergänge stehen ebenfalls vor der Umsetzung. Im Bereich Uhlimahd/Alte Landstraße und beim Rosen Waibel werde man die Übergänge 2019 umsetzen. Dann ist die Rheinbrücke für Sanierungsarbeiten gesperrt und die
L 58 wird weniger stark frequentiert sein. Und nicht zuletzt sollte auch das eigene Verhalten überdacht werden. Dass der Parkplatz voll gefüllt war, wurde nämlich immer wieder angesprochen.

Weiteres Vorgehen

Die vielen Vorschläge, die gesammelt wurden, werden nun von den Verkehrsplanern geprüft und gegebenenfalls ins Konzept aufgenommen. Im Jänner wird eine zweite Veranstaltung den Stand der Planung vorstellen und nochmals Rückmeldungen aus der Bevölkerung zulassen. Danach soll die Planung abgeschlossen werden. Im April 2018 sollen dann politisch die Weichen gestellt und das neue Verkehrskonzept beschlossen werden. VN-GMs

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