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Zeitlich ein wenig in Verzug, aber der Bau läuft gut.

Der Turm befindet sich an der nördlichen Seite des Gebäudes.
Der Turm befindet sich an der nördlichen Seite des Gebäudes. ©Edith Rhomberg
Die Gemeinde lud zur Besichtigung der Baustelle Feuerwehr 122 in die Neudorfstraße.
Feuerwehr Lustenau

Lustenau. Der markanteste Bauteil an diesem Gebäude ist zweifellos der Turm. Und das nicht nur, weil er stattliche 20,5 Meter in die Höhe ragt. Dieser Turm wartet außerdem mit einem Innenleben auf, das man üblicherweise nicht erwarten würde, auch nicht bei einem Feuerwehrhaus. Erstmal wird aber noch fleißig gearbeitet, zurzeit sind es die Elektriker und Installateure, die ihre Aufträge ausführen. Am letzten Freitag, einen Tag nach der Firstfeier, hinterließen die Bauarbeiter eine piekfein aufgeräumte Baustelle, und das hatte einen guten Grund: Tag der offenen Baustelle.

 

Das erste Feuerwehrhaus der Gemeinde wurde 1962 eröffnet. „Das Spritzenhaus, wie es damals hieß, hat also 55 Jahre gehalten“, sagte Bürgermeister Kurt Fischer. Er und sein Team hatten die Lustenauer Bevölkerung eingeladen, einen Blick hinter die Bauzäune an der Neudorfstraße 122 zu werfen und sich darüber, wie und was genau gebaut wird, zu informieren. Natürlich waren der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Dietmar Hollenstein, und weitere Mitglieder ebenfalls vor Ort, um Einblick in das breite Spektrum der erforderlichen Einsätze zu geben. Dabei wurde klar, dass eine Feuerwehr nicht nur Einsatzfahrzeuge und Schläuche braucht, sondern auch Schulungsräume und Sozialräume. Diese werden vor, sowie nach den mehrmals wöchentlich stattfindenden Proben von den 110 aktiven Feuerwehrmännern und -Frauen und von 30 Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren genutzt werden. Zusätzliche 20 Personen, die ab 60 Jahren als Ehrenmitglieder nicht mehr aktiv bei Einsätzen sind, ergeben die beachtenswerte Mitgliederzahl von 160 Personen.

Bürgermeister Fischer ließ die Besucher wissen, dass diesem Projekt wegen seiner Baukostensumme in Höhe von 12,5 Millionen Euro eine internationale Ausschreibung für die Planung vorangehen musste. Aus exakt 101 Einreichungen ging jene des Büros „projekt cc“ aus Graz als Gewinner hervor. Er lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den Architekten und der örtlichen Bauleitung, die Lukas Huber innehat.

Um die Ausschreibungen für die Gewerke am Bau kümmert sich Markus Kardinger, der von der Gemeinde als Projektleiter eingesetzt ist. Er machte bei der Besichtigung auf architektonische Details, wie Oberlichter für mehr Tageslicht, aufmerksam und erklärte die praktischen Abläufe im Gebäude, wo es für 16 Feuerwehrfahrzeuge Stellplätze gibt. Trotz großer Kälte im Januar, wo drei Wochen lang nichts mehr ging auf dem Bau, versicherte er: „Der Bau läuft gut“. Kommandant Hollenstein sah das genauso. „Wir sind entspannt“, lautete sein Resümee aber er sei froh, wenn seine Einsatzkräfte den Nachbarn am jetzigen Standort in der Staldenstraße nicht mehr ihre Ausfahrten zuparken müssen, wenn es denn ganz arg pressiert.

Gute nachbarschaftliche Beziehungen werden auch am neuen Ort nicht außer Acht gelassen. Besitzerin des Nachbargrundstückes ist die Bundesimmobiliengesellschaft mit den beiden Schulen HAK und HAS. Da verständigt man sich über die Grundstücksgrenzen hinweg über die teilweise gemeinsame Nutzung von Anlagen, so Kardinger. Im Gegenzug dürfen die Schüler in den Turm kommen, der der Feuerwehr nicht nur für die Schlauchtrocknung und Übungen dient. Er wird auch als Kletterwand für sportliches Training für Schule und Feuerwehr ausgestattet.

Zahlen Feuerwehr Lustenau:

Baukosten: 12,5 Millionen Euro Brutto

Grundstückgröße: 5.500 Quadratmeter

Nutzfläche: 3.000 Quadratmeter (Keller, EG, OG + Halbgeschoß)

Umbauter Raum: 17.500 Kubikmeter

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