Die Polizei ermittelt wegen Tierquälerei und bat um Hinweise. Die Röntgenuntersuchung des Roten Milans zeigte eine Schrotkugel in der Lunge und eine im Hüftbereich des Tieres. Von dem Schützen fehlte vorerst jede Spur. Die behandelnde Tierärztin verdächtigte gegenüber dem ORF Vorarlberg einen Jäger. Viele verrichteten ihre Arbeit korrekt, es gebe auch schwarze Schafe innerhalb der Jägerschaft, so die Tierärztin. Diese müssten wissen, dass man ihnen auf die Finger schaue, erklärte die Veterinärmedizinerin, die die Behörden verständigte. Der Kadaver des Greifvogels wird nun in Innsbruck obduziert.
Rauch verurteilt Abschuss
“Mit großem Bedauern habe ich heute von dem Abschuss eines Rotmilans im Natura-2000-Gebiet am Koblacher Kanal in Lustenau gehört. Es macht mich sehr betroffen, dass ein so seltenes und schönes Tier getötet wurde. Gibt es vom Rotmilan in Vorarlberg doch nur zehn bis zwölf Brutpaare”, bedauert Umweltschutzlandesrat Johannes Rauch.
Der in Vorarlberg hauptsächlich im Rheintal, Walgau und im Vorderen Bregenzerwald verbreitete Greifvogel steht seit den 1980er Jahren unter Naturschutz. Er gilt als stark gefährdet und steht damit auf der österreichischen Roten Liste. In der europäischen Vogelschutzrichtlinie befindet er sich in der höchsten Kategorie. “Wir haben in Vorarlberg das große Glück, dass der Rote Milan seit einigen Jahren wieder bei uns brütet. Daher haben wir die große Verantwortung diesen wunderbaren Vogel zu schützen,” betont Landesrat Rauch.
20 Exemplare in Vorarlberg
Den Roten Milan erkennt man an seinem rostroten Gefieder und an seinem beigefarbenen Bauch sowie an seinem für den Milan charakteristischen gegabelten Schwanz. Seine favorisierte Beute sind Mäuse und Kleingetier. Im Winter frisst er Aas wie erfrorene Vögel. Er gilt als die “Gesundheitspolizei” unter den Raubvögeln. Der Rote Milan ist ein Zugvogel. Derzeit leben in Vorarlberg ca. 20 Exemplare. Im Winter finden sich bei uns nur vereinzelte Tiere auf Durchzug und Nahrungssuche.
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