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Mit Gold ist ihr Traum in Erfüllung gegangen

Chantal Felder, die frischgebackene Weltmeisterin, beim Training im Parkstadion in Lustenau.
Chantal Felder, die frischgebackene Weltmeisterin, beim Training im Parkstadion in Lustenau. ©edithhaemmerle
Menschen aus der Heimat: Die Lustenauer Leichtathletin Chantal Felder holte sich bei den WMA in Lyon die Goldmedaille.
Chantal Felder holte sich bei den WMA Gold

Lustenau (EH) Was gibt es Größeres in der sportlichen Laufbahn einer Leichtathletin als eine Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft? Strahlend hält Chantal Felder (36), die frischgebackene Weltmeisterin, ihre Goldene in den Händen. Bei den WMA (World Masters Athletics) Championships in Lyon sprang sie in ihrer Spezialdisziplin Hochsprung 1,68 Meter und holte sich damit Gold bei den über 35-Jährigen. Zum ersten Mal trat sie bei einem derartigen Großereignis an. Über 8000 Athleten aus allen Kontinenten waren beim zweiwöchigen sportlichen Event in Frankreich vertreten. Felder zählte schon im Vorfeld zu den Favoriten. „Ich war in Top-Form. Mit jedem Sprung gewann ich mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Ich bin überglücklich“, strahlt die Lustenauerin über ihren sensationellen Erfolg. Nach der Siegerehrung in Lyon feierten sie am Abend den WM-Titel zu zweit, verrät sie. Denn ihr Freund Michael (36), mit dem sie seit 15 Jahren zusammen ist, begleitete sie. Bei der Rückkehr wurde ihre Weltklasse mit einem offiziellen Empfang gewürdigt. Im Lustenauer Parkstadion gratulierten allen voran Bürgermeister Kurt Fischer, Sportreferent Bernd Bösch und Wolfgang Hollenstein (Obmann TS Jahn Lustenau) zum Weltmeistertitel.

Mit Kunstturnen begonnen

„Dabei fing alles so harmlos an“, erinnert sie sich zurück. Mit Kunstturnen versuchte sie im Alter von fünf Jahren ihr Geschick. Wie viele andere Kinder trat sie dem Turnverein bei. Bei der TS Jahn Lustenau lernte sie bei ihren damaligen Trainerinnen, Hermi Stoll und Elfi Böhler, die ersten Übungen am Stufenbarren, Schwebebalken und Boden. Mit Begeisterung war sie bei allen Landesjugendturnfesten dabei. „Ich war sicher nicht mehr als 13“, erinnert sie sich, „es war wieder bei einem Landesjugendturnfest, als mich Helmut Unterkofler, der damalige Leichtathletiktrainer des Vereins, ansprach.“ „Mit deiner Größe könntest du in der Leichtathletik punkten.“ Mit diesen Worten warb er die junge Chantal von den Kunstturnerinnen ab. „Von da an war ich mit Freude beim Athletiksport dabei und bald wurde der Hochsprung meine Spezialdisziplin“, erzählt sie von den Anfängen ihrer sportlichen Laufbahn. Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Neben dem Titel der Landesjugendmeisterin gewann sie bereits mit 15 den Bundesländercup in Salzburg. Bei österr. Meisterschaften holte sie Silber und Bronze. Nur die „Goldene“ ließ noch auf sich warten. Doch heuer, am 20. Juni, holte sich die Athletin die erste Goldmedaille bei den österr. Masters. Getoppt wurde das Edelmetall mit dem jüngsten Erfolg in Frankreich. Das Jahr 2015 steht für sie unter einem leuchtenden Stern, denn in der aktiven Klasse sicherte sie sich heuer, Anfang des Jahres, bei den österr. Hallenmeisterschaften Bronze.

Intensives Training

Ohne intensives Training kann man keine Top-Resultate erzielen. Regelmäßiges Kraft-, Lauf-, Sprung- und Technik-Training stehen fix auf dem Plan. Damit die zweifache Mutter Familie, Beruf und Sport unter einen Hut bringt, musste sie das Training in den letzten Jahren auf viermal wöchentlich reduzieren. Vorher waren es mehr Trainingseinheiten. Seit knapp zehn Jahren wird die Athletin von Jan Schreiber trainiert, der sie auf alle Wettkämpfe begleitet. Aber auch ihr Lebenspartner unterstützt sie voll und ganz. „Es hilft die ganze Familie mit, inklusive Nachbarn. Wenn Not am Mann ist, sind sie gerne bereit, auf die Kinder zu schauen. Das Umfeld muss passen“, meint die frischgebackene Weltmeisterin, „denn ohne die Unterstützung von allen Seiten wären diese Ergebnisse undenkbar.“ Ein sportlicher Traum ist für sie auch mit der Fertigstellung des neuen Lustenauer Parkstadions in Erfüllung gegangen. „Das Stadion ist nur einen Steinwurf von meinem Zuhause in der Mühlefeldstraße entfernt. Es ist für mich zur zweiten Heimat geworden, ich kann hin- und herpendeln und die Kinder können jederzeit mitkommen. Das ist einfach ideal“, schwärmt Felder, denn vorher war sie gezwungen, zu jedem Training nach Bregenz oder Dornbirn zu fahren. Nach der abschließenden Frage nach zukünftigen sportlichen Zielen muss sie nicht lange überlegen: „Was gibt es Größeres als diese Goldmedaille“, strahlt sie. Trotzdem wolle sie die Marke von 1,68 überbieten. „Denn ich weiß, dass ich höher springen kann.“

Zur Person:
Chantal Felder
Geb.: 27. 7. 1979
Wohnort: Lustenau
Familie: In Partnerschaft mit Michael, zwei gemeinsame Kinder, Hannah (7), Jakob (4)
Hobbys: Leichtathletik, Lesen
Lieblingsspeise: Marillenknödel
Sportliche Erfolge 2015: Bronze bei österr. Hallenmeisterschaft, Gold bei österr. Masters, Gold bei WMA in Lyon

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