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Heilig Abend mit Wiener Schnitzel und Kartoffelsalat

GF Peter Mayerhofer (Mitte) zeigt den Speisesaal im Kaplan-Bonetti-Haus, in dem an Heilig Abend gefeiert wird.
GF Peter Mayerhofer (Mitte) zeigt den Speisesaal im Kaplan-Bonetti-Haus, in dem an Heilig Abend gefeiert wird. ©edithhaemmerle
Weihnachten der etwas anderen Art feiern die Bewohner im Kaplan-Bonetti-Haus. Dornbirn (eh) Alle Jahre wieder kommt das Christuskind – aber heuer doch ein bisschen anders als sonst – in neuen Räumen zumindest.
Heilig Abend mit Wiener Schnitzel und Kartoffelsalat

Im neuerbauten Kaplan-Bonetti-Haus in der Gilmstraße 7 in Dornbirn werden zwischen 70 bis 80 Personen den Heiligen Abend feiern. Früher waren nur Männer unter sich – seit ein paar Jahren sind auch Frauen dabei. „Es kommen auch Gäste von ,draußen’, die immer mitfeiern“, sagt Peter Mayerhofer. Er ist der Nachfolger von Kaplan Emil Bonetti. „Unsere Gäste sind Frauen und Männer, die auf freiwilliger Basis das ganze Jahr mithelfen, und auch solche, die allein leben, die nicht wissen wohin sie gehen sollen an diesem heiligen Abend“, erklärt Mayerhofer den Ablauf. Ab 17 Uhr gibt es eine feierliche Einstimmung. Traditionell wird auch ein Abschnitt aus dem Lukas-Evangelium vorgelesen. Heuer wird Sozialarbeiterin Gabi Greiner-Robin versuchen, den Raum mit Besinnlichkeit zu füllen. „Natürlich ist der Alkohol, besonders an diesem Tag, ein Problem“, sagt Mayerhofer. „Verständlich“, meint er, „denn es sind jene Menschen, die nicht mit der Familie feiern können. Irgendwie will sich der eine oder andere dann die Erinnerung an bessere Zeiten wegtrinken.“
Feier im Speisesaal
Der Speisesaal eignet sich am besten für’s Fest. Es ist der größte Raum im Haus. Damit der größte Raum einen festlichen Rahmen bekommt, dafür sorgt das Personal. Wenn der Tannenbaum aufgestellt wird, dann beginnt es zu weihnachten im großen Raum im Erdgeschoß. Kugeln, Kerzen und ein bisschen Glitzer sollen daran erinnern, wie Weihnachten damals war, als man selbst noch Kind war. Wunderschön und funkelnd. Funkelnd, eben wie die Lichtlein, die sich in den Augen der Kinder spiegeln. Und Geschenke? – die gibt es auch. Etwas andere als früher. Man ist ja schließlich erwachsen geworden. Schmuck? Nein. Auch keine Krawatten und auch keine teuren Parfüms werden wie andernorts unter dem Baum liegen. Es sind praktische Dinge, die in Geschenkspapier gewickelt sind. Handgestrickte Socken sind jedes Jahr dabei. Vielleicht auch ein paar Weihnachtskekse. Meistens aber Unterwäsche, eine Mütze, oder ein Schal. Für die Raucher werden noch ein paar Päckchen Zigaretten zu den praktischen Dingen hineingelegt. Die sind dann besonders willkommen.
Weihnachtsmenü
Jedes Jahr an Heilig Abend gibt es auch ein besonderes Essen. „Wiener Schnitzel und Kartoffelsalat haben bei uns Tradition. Vorher gibt’s natürlich eine Suppe, danach etwas Süßes zum Dessert“, informieren die Chef-Köche, Werner Aschbacher und Thomas Wachter, die auch sonst für die Bewohner im Bonetti-Haus jeden Mittag ein Menü auf den Tisch bringen. Sie sind gerade dabei das Essen auszuteilen. Johannes, er zählt zu den jungen Bewohnern im Haus, holt sich das Mittagessen auf einem Tablett. Er weiß nicht sicher, ob er an Heilig Abend da sein wird und möchte daher auch nichts dazu sagen. Walter und Hermann, zwei von den Älteren, wissen es. Und sie freuen sich schon d’rauf. „Es ist schon ein besonderer Abend. Der Christbaum. Das Essen. Die Geschenke. Und alle sind ein bisschen netter als sonst. Einfach mal was anderes“, meint Walter, der bereits seit Juli 2002 hier ist.
Am Christtag, am 25. Dezember, wenn Heilig Abend wieder zur Vergangenheit zählt, wird um 11 Uhr die Mette gefeiert. „Alle, denen es ein Anliegen ist Weihnachten im christlichen Sinn zu feiern, sind dazu eingeladen“, sagt Mayerhofer. Er selbst wird dann auch mitfeiern. „Es soll aber kein Muss sein – für niemanden“, merkt er noch an. Pfarrer Erich Baldaufhat als Obmann der Freunde von Kaplan Bonetti einen besonderen Bezug zum Haus im Rohrbach. Und er wird es sehr wahrscheinlich wieder sein, der den Gottesdienst am Christtag zelebrieren wird.Es wird auf jeden Fall ein besonderer sein.Denn dieses Jahr zum ersten Mal in der neuen Christus-Kapelle, die Bischof Benno Elbs unlängst eingeweiht hat.  

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