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HAK-Schüler und Jugendrotkreuz im Fokus

MMag. Daniel Zadra, Mag. Manfred Hagen (v.li.)
MMag. Daniel Zadra, Mag. Manfred Hagen (v.li.) ©Edith Rhomberg
Offene Grenzen und Humanitäres Völkerrecht sind zentrale Inhalte eines ÖJRK-Workshops.
Workshop HAK

Lustenau. Für die Schüler der Klassen IIIa und IVb der Handelsakademie Lustenau sollte dieser Mittwochvormittag ein besonderer werden. Geplant war ein Workshop zum Thema „Offene Grenzen“, das zugleich Jugendrotkreuz-Themenschwerpunkt für das zu Ende gehende Schuljahr ist.

Jugendrotkreuz-Referent und Geschichtelehrer Manfred Hagen hatte den Rotkreuz-Experten Werner Meisinger eingeladen, den Schülern Inhalte seiner Arbeit zu vermitteln, Informationen zu bedeutenden Jahrestagen zu geben, sowie über offene Grenzen und Humanitäres Völkerrecht zu sprechen. Anders kam es, weil der Experte zum Einsatz in ein Katastrophengebiet abberufen wurde. „Landesrettungskommandant Meisinger  musste nach Nepal reisen und dürfte aktuell bereits in Katmandu gelandet sein“, informierte Hagen die Schüler. So übernahm er die Aufgabe, über die Geschichte und die Arbeit des weltweiten Hilfe-Netzwerkes, der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, zu informieren. Er wies darauf hin, dass es erst gut 25 Jahre her sind, seit der Eiserne Vorhang gefallen ist und mit ihm die Berliner Mauer. Offene Grenzen in Europa bedeuten für die Schüler nichts Neues, sind aber für die Generationen davor alles andere als selbstverständlich.

Ohne einen weiteren Zwischenfall konnte der zweite Teil des Workshops über die Bühne gehen. Eingeladen war der Lustenauer Daniel Zadra, der über seine Tätigkeit für die Caritas Auslandshilfe berichtete. Die Errichtung von Schulen für Kinder ist dabei eine der wichtigsten Aufgaben. Sehr aufmerksam verfolgten die Schüler, was Zadra außerdem über Einsätze für die Menschen in Äthiopien, Mosambik, Ecuador und Armenien erzählte. Er selbst hat ein Projekt der Caritas geleitet, bei dem 200 Familien geholfen werden konnte, die aus Syrien nach Armenien geflüchtet waren. „Wir müssen die Menschen und ihre Geschichten kennenlernen“, sagte Zadra. Nur so könne das Verständnis für Menschen, die sich auf der Flucht vor Krieg befinden, wachsen und auch die Bereitschaft zu helfen entstehen. Sowohl bei Politikern, als auch in der Bevölkerung. „Durch eine Aktion des FC Lustenau konnte ich mit einem Flüchtling aus Afghanistan und mit zwei aus dem Irak sprechen“, berichtete ein Schüler. Derzeit gelte es, so Zadra, Wohnraum für in Not geratene Menschen zu mobilisieren. „Die Caritas hilft jedem Menschen ungeachtet dessen, wie er in eine Notlage geraten ist“, erklärte er weiter.  Allein in Lustenau gebe es 830 leerstehende Wohnungen. Es werde jedoch nicht von der Bevölkerung erwartet, dass Wohnraum gratis zur Verfügung gestellt werde.

Die Schüler nahmen die Gelegenheit wahr, Fragen zu stellen und es entstand der Eindruck, dass dieser Workshop einiges bewegen konnte. Abschließend appellierte Hagen an die Schüler, mit Beiträgen zur Flüchtlingsthematik im Internet sehr sorgsam umzugehen. „Schaut genau, woher die Informationen kommen“, empfahl er auch hier eine kritische und offene Haltung.

Weitere Informationen unter: www.jugendrotkreuz.at

 

Wie hat dir der Workshop gefallen?

 

Thomas Hollenstein
Ich habe das aktuelle Geschehen im Land schon bisher verfolgt. Wenn Menschen Hilfe brauchen, soll man sie ihnen nicht verweigern. Trotzdem soll man prüfen, was die Bewegründe für eine Flucht sind. Es ist gut, dass wir die Menschenrechte haben. Ich finde das sehr wichtig.

Alexander Bösch
Der Workshop hat mich zum Nachdenken angeregt. In vielen Ländern muss man kämpfen. Ich kann mir vorstellen zu helfen und möchte mir selbst ein Bild machen, nicht nur über die Medien. Um objektiv zu sein, muss man hinterfragen. Zivildienst im Ausland kann ich mir vorstellen. Die Information heute hat mir sehr viel gebracht.

Franziska Scheffknecht
Alle Menschen müssen gleich behandelt werden. Die Flüchtlingsthematik interessiert mich, aber man erfährt nicht viel darüber. Über den Austausch mit betroffenen Menschen und wenn man sie integriert entsteht Hilfsbereitschaft. Der Workshop hat mir viel gebracht. Man bekommt Informationen aus erster Hand.

Ümran Demiral
Humanitäres Völkerrecht ist wichtig, gerade für Asylanten. Es regt mich auf, wenn die Leute zu wenig informiert sind. Die Geschichte der Menschen ist wichtig. Von der Flucht des elfjährigen Ali mit seinem Onkel zu hören, hat mich sehr berührt. Ich habe türkische Wurzeln und für mich ist es ein emotionales Thema.

 

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