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Elf Quadratmeter Pizza und Lustenauer Riebel bei Sommerfrische

Sabine Spieß (links) ist schon lange im Küchenteam dabei. Ulrike Grabher ist  Heimleiterin, immer im dritten Turnus.
Sabine Spieß (links) ist schon lange im Küchenteam dabei. Ulrike Grabher ist Heimleiterin, immer im dritten Turnus. ©edithhaemmerle
Ulrike Grabher und Sabine Spieß treffen im Team die Vorbereitungen für die Ferien in Oberbildstein. 
Vorbereitungen für Sommerfrische in Oberbildstein

Lustenau (EH) Die Ferien sind in Sichtweite und die vier Turnusse im Ferienheim Oberbildstein schon beinahe ausgebucht. Einige Restplätze für Schnellentschlossene sind noch zu haben. Es werden heuer wieder 400 Kinder die Sommerfrische in der Bergidylle verbringen. Die Vorbereitungen laufen schon länger auf Hochtouren. Das Traditionshaus wird von oben bis unten auf Hochglanz geputzt. „Bei den Arbeiten helfen alle mit. Die Frauen im Haus, die Männer rund um das Haus“, sagt Ulrike Grabher. Sie ist Heimleiterin. Immer im dritten Turnus. „Vor zehn Jahren wurde mir das Amt auf‘s Auge gedrückt“, erzählt sie lachend und erwähnt auch den Hintergrund: Ihr Mann Günter ist bereits seit 1996 als Kassier beim Feriensiedlungsverein Lustenau-Oberbildstein eingespannt. Als Heimleiterin ist es ihre Aufgabe, jedes Jahr Personal zu suchen und das sei nicht immer einfach. Im Turnus steht sie dann als Ansprechperson für alle Anliegen zur Verfügung und hilft überall mit, wo Not an der Frau ist. Beruflich ist sie Kindergartenpädagogin. Der gelernte Umgang mit Kindern kommt der Zweifach-Mama daher auch in der Ferienzeit entgegen. Wenn ein Kind von Heimweh geplagt wird, und das komme jedes Jahr vor, wird es zusammen mit dem Team der Kinderbetreuung aufgefangen. Außerdem ist der Heimleiterin ein gutes Miteinander sehr wichtig. „Wenn es dem Personal gut geht, geht es auch den Kindern gut“, spricht sie aus Erfahrung und schwärmt gleichzeitig vom langen Zusammensitzen an lauwarmen Sommerabenden. Ab und zu müsse man darauf schauen, dass die Nacht nicht zu kurz wird, ergänzt sie mit einem Augenzwinkern. Den einmaligen Ausblick auf das Rheintal im goldenen Licht der untergehenden Sonne wird auf der nahegelegenen Bodenseewiese jedes Jahr aufs Neue genossen. Das sei ein Geschenk für manch anstrengenden Tag. „Von dem, was wir einbringen, kommt jedenfalls vieles zurück“, lässt die Lustenauerin ihre Vorfreude auf die tolle Gemeinschaft anklingen.

 

Freundschaften entstehen

Dabei pflichtet ihr Sabine Spieß zu. Die Freundschaft zwischen den Frauen hat sich dort oben entwickelt. Die 52-jährige Lustenauerin bringt sich im Küchenteam bereits seit 20 Jahren ein. „Dann kennt man alles in- und auswendig“, ist sie ebenso mit Herz und Seele mit Oberbildstein verbunden, wie ihre beiden Kinder, die oft in der Sommerfrische waren. Auch Tochter Ramona, inzwischen aus den Kinderschuhen entwachsen, hat in den letzten Jahren das Personal im Haus unterstützt. Der Menüplan wird bereits im Voraus erstellt. Einmal gibt es Käsknöpfli und Riebel nach Lustenauer Art. Grießmuos sei bei den meisten Kindern ebenfalls sehr beliebt, weiß sie als Mama von zwei Kindern. 40 Liter Milch liefert ein Bauer aus Bildstein fast täglich ins Haus. Und natürlich stehen Spaghetti und Pizza auf dem Speiseplan. An die großen Mengen hat sich die begeisterte Ferien-Köchin schon lange gewöhnt. „Einmal haben wir die Pizza ausgemessen. Es waren sage und schreibe elf Quadratmeter“, plaudert Spieß aus der Küche und erwähnt dabei auch eine Episode, die hinterher in einer „süßen“ kleineren Überschwemmung endete. In 50-Liter-Töpfen wird Saft als Getränk für den Tag zubereitet. Eines Morgens, als das Küchenteam zusammenstand und es viel vom tollen Abend am Vortag zu erzählen gab, war das Malheur durch die Unaufmerksamkeit passiert. Eine unliebsame Nacht ist ihr ebenso in Erinnerung geblieben. Durch ein vorausgegangenes, heftiges Gewitter wurde der Alarm im Gebäude ausgelöst. „Die Kinder und wir vom Personal rannten um Mitternacht ins Freie. Zum Glück war es nur ein Fehlalarm, der sich aber zu einer gekonnten Übung für den Ernstfall erprobt hat“, erinnert sich Spieß lachend zurück. „Ma richt’s“, ihr Lebensmotto bezeugt ihr fröhliches, humorvolles Wesen, das auch für andere ansteckend ist. So ließen sich noch eine Menge Abenteuer, die sich rund um das traditionsreiche Lustenauer Ferienheim, dessen Geschichte 100 Jahre zurückreicht, von den Kindern selbst erzählen.

 

Zur Person
Name: Ulrike Grabher
Geboren: 23.8.1968
Wohnort: Lustenau
Familie: verh. mit Günter, zwei Kinder (Valentin und Franziska)
Beruf: Kindergartenpädagogin
Hobbys: Stricken, Singen im Chor, Skifahren, Oberbildstein
Lebensmotto: „Wer wouß, für was as guot ischt“

Zur Person
Name: Sabine Spieß
Geboren: 27.1.1965
Wohnort: Lustenau
Familie: verh. mit Marcel, zwei Kinder (Dominik und Ramona)
Beruf: Änderungsschneiderin
Hobbys: Garten, Handarbeiten, Basteln (krippöla), Oberbildstein
Lebensmotto: „Ma richt’s“

 

 

 

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