Zwar sei laut Herrn Karl Hartleitner, Projektleiter von Seiten der ÖBB, mit solch einem Ereignis zu rechnen gewesen, richtig einkalkulieren könne man es aber nicht. Ein Notfallplan für ein Rheinhochwasser wurde bereits bei Baubeginn eingerichtet, dazu steht die ÖBB ständig in engem Kontakt zu Meteorologen und zur Internationalen Rheinregulierung. Für die ÖBB kontrollieren Fachleute ständig die Niederschlagsmengen und Prognosen, um früh genug reagieren zu können. Bei einer zu erwartenden Überschreitung des Wuhrdammes muss die Baustelle 6 Stunden vorher geräumt sein. Wer die Baustelle vor wenigen Tagen gesehen hat, kann sich vorstellen, welch eine logistische Herausforderung ein Hochwasser für die STRABAG darstellt: sämtliche Gerätschaften mussten aus dem Rheinvorland geräumt werden. Noch ist nicht klar, wann genau der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Mit ein paar verlorenen Tagen sei aber zu rechnen, so Hartleitner. Eine Kostenschätzung kann daher noch nicht abgegeben werden, auch eventuelle Schäden werden erst nach Normalisierung des Wasserstandes begutachtet werden können.
Sollte es zu einem noch höheren Pegel kommen, können die Vorlandtragwerke hydraulisch angehoben werden, um Verklausungen zu verhindern. Der Pegel bei der Rheinbrücke meldete Montag Mittag einen Abfluss von rund 1.400 m³ Wasser pro Sekunde. Erst wenn sich dieser Pegel verdoppeln würde, müsste die Strecke bzw. die Brücke aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Damit ist zur Zeit aber nicht zu rechnen.
In den Tagen nach dem Hochwasser gilt es, das Rheinvorland im Bereich der Baustelle von Dreck, Schlamm und Treibgut zu räumen, um schnellstmöglich den normalen Betrieb wieder aufnehmen zu können.
Der Bau der Brücke liegt trotz der aktuellen Verzögerungen im Plan. Die Schalung für die neuen Bögen über den Rhein sind nun schon von weitem sichtbar. Im November dieses Jahres sollte sie soweit fertig gestellt sein, dass mit ersten Eisenbahntechnischen Ausrüstungen begonnen werden kann – vorausgesetzt, die Bauarbeiter werden nicht von mehreren Hochwassern wie diese Woche überrascht.
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