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Lunacek gegen Strache: Heftige Auseinandersetzung bei TV-Duell

Bei zweiten TV-Duell auf Puls 4 traf Ulrike Lunacek von den Grünen auf FPÖ-Chef Strache
Bei zweiten TV-Duell auf Puls 4 traf Ulrike Lunacek von den Grünen auf FPÖ-Chef Strache ©APA
Das ein Schlagabtausch zwischen der FPÖ und den Grünen zumeist hitzig werden kann, hat einmal mehr das zweite TV-Duell auf Puls 4 am Montagabend gezeigt. Hierbei traf die Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek auf FPÖ-Chef Strache, der zuvor schon mit Matthias Strolz von den NEOS debattierte.
Duell Strache gegen Strolz
Puls4-Duell im Überblick
Duell: Lunacek gegen Strache

Vor allem gegen Ende der Diskussion zur Thema Antisemitismus kam es zu zahlreichen streitbaren Aussagen.

Lunacek zu Strache im TV-Duell: “Tun’s in Ihren eigenen Reihen kehren”

Als Strache anmerkte, dass es unter muslimischen Zuwanderern ein Antisemitismus-Problem gebe, konterte Lunacek mit ebensolchen Vorwürfen gegen Vertreter der FPÖ wie den Abgeordneten Johannes Hübner. “Tun’s in Ihren eigenen Reihen kehren”, empfahl die Grüne dem Blauen. Was folgte, war ein veritabler Schlagabtausch: Strache bezeichnete die Vorhaltungen als “schäbig” und befand, die Grünen agierten “hasszerfressen”. Weil der FPÖ-Chef dann nicht bereit war, diese Aussagen zurückzunehmen, kündigte eine empörte Lunacek sogar an, rechtliche Schritte zu überlegen.

Anfangs noch recht zivilisiert

Zuvor war die Debatte eigentlich recht zivilisiert abgelaufen. Als Geschenk zu Beginn übergab Strache der Grünen Spitzenkandidatin “in Erinnerung an bessere grüne Zeiten” ein eingerahmtes Foto der zurückgetretenen Parteichefin Eva Glawischnig. “Besser wird’s nicht”, glaubt er. “Also ich freu’ mich, dass Sie Eva Glawischnig so schätzen”, meinte Lunacek, “ich schätze sie sehr”. Die Grüne hatte in Anspielung an Straches Zweifel in Sachen Klimawandel drei Kinokarten für die Al Gore-Doku “Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft” dabei.

Grüne und FPÖ zum Klimawandel

Klima und Verkehr war dann auch der erste Themenblock, zu dem sich Grün und Blau matchen durften. “Der Klimawandel ist eine Selbstverständlichkeit und den gibt’s, seit dieser Planet besteht”, meinte Strache. Man könne streiten, wie groß der Anteil des Menschen daran sei. Die Themen Umweltschutz und Energiewende findet aber auch der FPÖ-Chef wichtig, wie er versicherte.

Lunacek kaufte das dem Freiheitlichen, den sie wenig schmeichelhaft als “Austro-Trump” bezeichnete, freilich nicht ganz ab und verwies etwa darauf, dass die Ökostromnovelle im Nationalrat die Grünen durchgebracht hätten. In Sachen Dieselskandal waren sich die beiden Kontrahenten zumindest einig, dass die Automobilkonzerne als Verursacher und nicht die Autobesitzer für den Schaden blechen sollen.

“Ehe für alle” oder “traditionelle Familie”

Bekannte Positionen tauschten Strache und Lunacek beim Thema Sozialleistungen und Steuern aus. Zwar redeten die Spitzenkandidaten hier zeitweise parallel, die Positionen waren aber entgegengesetzt: So bewarb Lunacek eine Erbschaftssteuer, während Strache eine solche “unfair” fände.

Bei der “Ehe für alle” kamen Strache und Lunacek auch nicht zusammen. Der Freiheitliche propagierte die “traditionelle Familie”, Kinder entstünden eben in einer Ehe zwischen Mann und Frau. “Familie ist heutzutage ein sehr breiter Begriff”, meinte dagegen die offen homosexuelle Grüne. Sie verstehe nicht, warum sich die Leute vor der “Ehe für alle” fürchten.

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(APA/Red.)

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