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Blatter-Herausforderer konkretisierten FIFA-Pläne

Luis Figo macht ernst
Luis Figo macht ernst
Der französische Ex-Kicker David Ginola ist mit seiner ohnehin als Werbegag betrachteten Kandidatur um das FIFA-Präsidentenamt schon an den Zulassungskriterien gescheitert. Die seriöseren Herausforderer von Amtsinhaber Joseph Blatter haben unterdessen am Freitag kurz nach Ablauf der Bewerbungsfrist ihre Kampagnen präzisiert.


Auf neun Seiten stellte der Jordanier Ali bin Al-Hussein sein Programm für einen “frischen Start” des Fußball-Weltverbandes vor. Der frühere Weltfußballer Luis Figo dagegen benannte mit den nationalen Verbänden von Dänemark, Luxemburg, Mazedonien, Montenegro, Polen und seinem Heimatverband Portugal seine Unterstützer.

Ginola fand nicht die notwendigen fünf FIFA-Mitgliedsländer als Unterstützer und räumte sein Scheitern ein. “Ich muss zu dem Schluss kommen, dass ich bis zum Fristende nicht die Bestätigung für fünf Nominierungen bekommen habe und ich daher leider nicht in der Lage bin, meine FIFA-Präsidentschaftskandidatur aufrecht zu halten”, erklärte der 48-Jährige, der seine Bewerbung von einer irischen Wettfirma hatte finanzieren lassen.

Nach Figo und dem Niederländer Michael van Praag bestätigte auch Al-Hussein offiziell seine Kandidatur. “Ich bin sehr geehrt, dass ich die Nominierungen der Nationalverbände erhalten habe, die mir erlauben, ins Rennen um die FIFA-Präsidentschaft einzusteigen”, teilte der Sohn des verstorbenen Königs Hussein mit.

Al-Hussein erklärte, er wolle einen “frischen Start für die FIFA, der eine aufrichtige Reform einschließt und auch den Mitgliedsverbänden mehr Macht und Ressourcen zur Verfügung stellt”. Der 39-Jährige ist seit 1999 Präsident des jordanischen Verbandes und wurde als Vertreter Asiens vor vier Jahren zum FIFA-Vizepräsidenten gewählt.

Bevor sich Figo und Van Praag zur Wahl stellten, war erwartet worden, dass Al-Hussein viele Stimmen aus dem Blatter-kritischen Teil Europas erhalten könnte. Er will sich kommende Woche bei einer Pressekonferenz in London vorstellen.

Bei der Nominierung wurde Al-Hussein unter anderem durch die englische FA für die Wahl am 29. Mai in Zürich formell nominiert. “Aber wir haben auch die ermutigende Reform-Botschaft bemerkt, die Michael van Praag anbietet”, sagte FA-Präsident Greg Dyke. Der niederländische Verbandspräsident war von Belgien, Rumänien, Schottland, Schweden, Färöer und seiner eigenen Organisation nominiert worden.

England werde vor einer Wahlentscheidung nun die offizielle Kandidatenliste abwarten, erklärte Dyke. “Wir sagen seit langer Zeit, dass ein neuer Ansatz innerhalb der FIFA notwendig ist.” Es wird erwartet, dass nach Überprüfung der Bewerber die endgültige Aufstellung am 8. oder 9. Februar vorliegt.

Jeder Bewerber benötigt für die Zulassung zur Wahl am 29. Mai die formelle Unterstützung von fünf Nationalverbänden. Der Franzose Jerome Champagne ließ offen, ob er im Rennen bleiben kann. Er werde sich in den kommenden Tagen dazu äußern, sagte der frühere FIFA-Funktionär. Champagne: “Ich folge dem offiziellen Kalender des Wahlkomitees.”

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