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Lufthansa-Piloten streiken auch am Donnerstag: Wien-Flüge massiv betroffen

Die Lufthansa-Piloten weiten ihren Streik auf Donnerstag aus.
Die Lufthansa-Piloten weiten ihren Streik auf Donnerstag aus. ©AP (Sujet)
Nachdem der Streik der Lufthansa-Piloten am späten Dienstagabend vom Gericht für zulässig erklärt wurde, kündigte die Piloten-Gewerkschaft an, den Streik nicht nur auf den heutigen Mittwoch zu beschränken, sondern auch auf den Donnerstag auszuweiten. Auch die Flüge der Airline nach Wien-Schwechat werden von dem Streik massiv betroffen sein.
22 Flüge am Mittwoch betroffen
Forderungen der Gewerkschaften

Nachdem schon am Mittwoch fast 900 Flüge von der Lufthansa gestrichen wurden, sind auch am Donnerstag wieder alle Lang- und Kurzstreckenverbindungen betroffen, die aus Deutschland abfliegen sollten, teilte die Piloten-Gewerkschaft mit. Der Streik soll am Donnerstag in der Zeit von 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr stattfinden.

Tarifforderungen der Gewerkschaft

Das Unternehmen scheiterte am späten Dienstagabend auch in der zweiten Instanz vor dem Landesarbeitsgericht Hessen mit dem Versuch, den Ausstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) per einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. Der Vorsitzende Richter Peter Gegenwart hatte früh zu erkennen gegeben, dass er die von Lufthansa aufgeworfene Kritik an den Tarifforderungen der Vereinigung Cockpit im Eilverfahren für nicht aufklärbar hält.

Allein am Mittwoch werden rund 100.000 Passagiere werden nach Angaben der Fluglinie vom mittlerweile 14. Streik der Lufthansa-Piloten betroffen sein, 876 Flüge wurden gestrichen – und damit rund jeder zweite unter der Hauptmarke des Konzerns.

Von den gestrichenen Flügen seien 51 Interkontinentalflüge. Insgesamt kommt die Marke Lufthansa auf rund 1.800 Flüge pro Tag. Es seien rund 100.000 Passagiere betroffen, teilte die Airline am Dienstag mit. “2.124 von rund 3.000 geplanten Flügen der Lufthansa Group finden statt”, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens vom Mittag. Darin sind allerdings auch Flüge von Konzerngesellschaften enthalten, die nicht bestreikt werden, wie zum Beispiel Brussels, Swiss oder AUA.

Streik trifft Flüge nach Wien massiv

Der Streik trifft auch die Flüge nach Wien massiv. Elf Rotationen, als elf Ankünfte und elf Abflüge von Wien, in Summe 22 Flüge, fallen am Mittwoch aus, teilte der Flughafen Wien auf APA-Anfrage mit. Betroffen sind sieben Verbindungen nach Frankfurt und vier nach München. Auch am Donnerstag dürften Flüge in Wien betroffen sein.

Die AUA reagiert auf den Streik bei ihrer Mutter mit dem Einsatz größerer Flugzeuge auf den Strecken von Wien nach Frankfurt und München. In Summe werden am Mittwoch 300 Sitze mehr angeboten. AUA und Flughafen Wien empfehlen Fluggästen, sich auf der Homepage der Lufthansa bzw. der Online-Anzeige von Ankünften und Abflügen in Schwechat am Laufenden zu halten.

Die VC hat in dem laufenden Tarifkonflikt bereits 13 mal gestreikt. Die bisher letzte Runde wurde im September 2015 abgebrochen, nachdem das Landesarbeitsgericht Hessen einzelne Streikziele als rechtswidrig eingeschätzt hatte. Seitdem hatte die VC ihre Verhandlungstaktik geändert und sich auf offene Tarifthemen konzentriert. Der Anlass des aktuellen Streiks sind einzig Forderungen zum Gehalt der rund 5.400 betroffenen Piloten.

Angekündigter Streik der Lufthansa-Piloten

Die Piloten der Airline hatten den Streik am Montag angekündigt. Erstmals war in der laufenden Tarifauseinandersetzung im April 2014 gestreikt worden. Dieses Mal geht es ausschließlich um die Tarifgehälter der Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings. Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte am vorigen Mittwoch erneut den Vorschlag des Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen einzusteigen.

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt warb hingegen erneut für eine Schlichtung. “Ich halte das für den richtigen Weg”, sagte der CSU-Politiker am Dienstag nach einem Treffen mit Vertretern der Luftfahrtbranche in Berlin. Er habe wahrgenommen, dass der Konzern eine Schlichtung vorgeschlagen habe. Man könne zu Recht die Frage stellen, wie oft die Partnerseite diesen Wunsch verweigern könne. Es sei Aufgabe der Tarifparteien, sich darüber zu unterhalten.

Gefragt nach einem möglichen eigenen Eingreifen, sagte Dobrindt: “So lange es sich um eine Auseinandersetzung handelt, von der wir glauben, dass sie positiv zu einem Ende geführt werden kann, ist Zurückhaltung für die Politik angebracht. Wir sind noch in der Beobachtungssituation, das muss nicht ewig so bleiben.”

Lufthansa: “Vollkommenes Unverständnis” für Streik-Ausweitung

Die AUA-Mutter Lufthansa reagiert mit Kopfschütteln auf die angekündigte Ausweitung des Piloten-Streiks um weitere 24 Stunden. Man nehme “mit vollkommenem Unverständnis zur Kenntnis, dass die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit noch vor Beginn des Streiks am Mittwoch bereits den nächsten für Donnerstag ankündigt”, erklärte der Konzern in der Nacht zu Mittwoch.

“Damit wird dem Unternehmen und insbesondere seinen Kunden ein weiteres Mal großer Schaden durch die Vereinigung Cockpit zugefügt.” Die Verlängerung des Streiks sei eine weitere Eskalation durch die Gewerkschaft VC, die zu noch mehr Verunsicherung bei den Kunden führe. Lufthansa habe der VC angeboten, gemeinsam eine Schlichtung anzurufen. “Wenn sich die Gewerkschaft dieser Suche nach einer Lösung verschließt, verursacht sie jetzt einen vermeidbaren Schaden für alle betroffenen Kunden und für die 115.000 Kolleginnen und Kollegen der Lufthansa Group.”

Die VC hatte am späten Dienstagabend die Piloten bei der Lufthansa auch für Donnerstag zum Streik aufgerufen, nachdem bereits am Mittwoch die Arbeit niedergelegt werden soll. Betroffen sind allein am Mittwoch rund 100.000 Passagiere.

100.000 Passagiere betroffen

Die Lufthansa-Piloten sind in der Nacht zum Mittwoch in einen zweitägigen Streik getreten. “Der Ausstand hat wie angekündigt begonnen”, sagte eine Sprecherin der AUA-Mutter Lufthansa am frühen Morgen. Allein am Mittwoch fallen wegen des mittlerweile 14. Streiks der Piloten 876 Flüge aus. Rund 100.000 Passagiere sind laut der Lufthansa betroffen. Der Streik trifft auch Flüge nach Wien massiv.

Am Flughafen Wien fallen am Mittwoch elf Rotationen, also elf Ankünfte und elf Abflüge, in Summe 22 Flüge, aus. Betroffen sind sieben Verbindungen nach Frankfurt und vier nach München. Die AUA reagiert auf den Streik bei ihrer Mutter mit dem Einsatz größerer Flugzeuge auf den Strecken von Wien nach Frankfurt und München. AUA und Flughafen Wien empfehlen Fluggästen, sich auf der Homepage der Lufthansa bzw. der Online-Anzeige von Ankünften und Abflügen in Schwechat am Laufenden zu halten.

Die Piloten-Vereinigung Cockpit hatte den Streik am Montag angekündigt. Der Konzern scheiterte am späten Dienstagabend mit dem Versuch, den Streik von einem Gericht verbieten zu lassen.

22 Flugausfälle in Wien auch am Donnerstag

Auch am Donnerstag wird es wie schon am Mittwoch am Wiener Flughafen durch den Streik der Lufthansa-Piloten zum Ausfall aller Lufthansa-Verbindungen kommen. Insgesamt sind es wiederum 22 Flüge von und nach Frankfurt und München, teilte der Sprecher des Flughafens Wien der APA mit. Im Detail sind 14 Flüge von und nach Frankfurt und acht Flüge von und nach München betroffen. Der Flughafen-Sprecher empfiehlt den betroffenen Passagieren, sich mit der Fluglinie in Verbindung zu setzen. Aktuelle Infos können auch auf der Homepage des Flughafen Wien und der Lufthansa gefunden werden.

Für den Flughafen Graz-Thalerhof wurde für morgen laut Lufthansa-Homepage bereits der 13.50 Uhr-Flug nach München annulliert.

Die Lufthansa-Piloten sind wie berichtet in der Nacht zum Mittwoch in einen zweitägigen Streik getreten. Allein am Mittwoch fallen wegen des mittlerweile 14. Streiks der Piloten 876 Flüge aus. Rund 100.000 Passagiere sind laut der Lufthansa betroffen.

Flughäfen warnen vor Millionenschäden durch Streiks bei Lufthansa

Die deutschen Flughäfen befürchten Schäden in Millionenhöhe durch den Streik der Lufthansa-Piloten und des Kabinenpersonals bei Eurowings. Die Airports seien inzwischen immer häufiger Schauplatz von Tarifauseinandersetzungen, kritisiert der deutsche Flughafenverband ADV. Die zunehmenden Streiks schadeten dem Flughafenstandort Deutschland und dem Image des Luftverkehrs. “Diese Entwicklung ist nicht akzeptabel und geht weit über das vertretbare Maß hinaus”, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Mittwoch).

Die Airports würden sich ohnehin in einem “sehr angespannten wirtschaftlichen Umfeld” bewegen, sagte Beisel weiter. Streikbedingte Flugausfälle bedeuteten unnötige zusätzliche Belastungen.

Allein am Mittwoch fallen wegen des mittlerweile 14. Streiks der Piloten 876 Flüge aus. Bereits am Dienstag hatten die von ver.di organisierten Flugbegleiter der Tochter Eurowings etwa jeden siebenten Flug verhindert. Betroffen waren rund 4.100 Passagiere.

Lufthansa attackiert Piloten, Gewerkschaft droht mit weiteren Streiks

Im Tarifkonflikt der Lufthansa mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben beide Seiten zum Start des jüngsten Streiks schwere Vorwürfe erhoben. Die Gewerkschaft sei “offenbar mehr an einer Eskalation interessiert als an einer zielorientierten Lösung des Konflikts”, sagte Konzernsprecher Martin Leutke am Mittwoch im “Morgenmagazin” des ZDF. VC-Vorstandsmitglied Jörg Handwerg warf dem Unternehmen vor, bisher nur ein “Scheinangebot” vorgelegt zu haben, und drohte mit weiteren Ausständen.

Die Vereinigung Cockpit hatte in der Nacht zum Mittwoch einen zunächst auf 24 Stunden angesetzten Streik bei Lufthansa begonnen, der kurzfristig auch auf den kompletten Donnerstag ausgeweitet wurde. Jeder Streiktag sei ein “trauriger Tag für die Lufthansa”, sagte Konzernsprecher Leutke. Das Unternehmen sei weiter daran interessiert, “möglichst schnell zu einer Lösung” zu gelangen, und wolle gerne wieder verhandeln.

VC-Vorstandsmitglied Handwerg rief die Lufthansa auf, der Gewerkschaft ein echtes Angebot zum Vergütungstarifvertrag vorzulegen. Bisher gebe es “nur ein Scheinangebot”, sagte er im ZDF. Lufthansa verlange für jegliche Tariferhöhung eine “Kompensation” – ein solches “Nullsummenspiel” sei “kein seriöses Angebot”.

Die Gewerkschaft fordert für die Piloten rückwirkend ab 2012 jährlich 3,66 Prozent mehr Lohn. Die Lufthansa hatte zuletzt 2,5 Prozent mehr Lohn angeboten bei einer Laufzeit des Vergütungstarifvertrags bis Ende 2018.

Verteidung der Tarifforderung

Handwerg verteidigte die Tarifforderung der Vereinigung Cockpit als “legitim”. Die Piloten seien in den vergangenen Jahren von der allgemeinen Lohnentwicklung “abgekoppelt” worden. Zugleich habe Lufthansa in dem fraglichen Zeitraum 5 Mrd. Euro Gewinn gemacht und die Vergütungen für Vorstände und Aufsichtsräte deutlich erhöht.

Sobald ein seriöser Vorschlag der Arbeitgeberseite eingehe, könne die Gewerkschaft den Streik abbrechen, sagte Handwerg. Gefordert werde ein verhandlungsfähiges Angebot – “so lange das nicht eingeht, kann es immer wieder zu Streikmaßnahmen kommen”.

Die Lufthansa war in der Nacht zum Mittwoch mit dem Versuch gescheitert, den Pilotenstreik per Eilantrag gerichtlich verbieten zu lassen. Zunächst das Arbeitsgericht Frankfurt am Main und danach auch das Hessische Landesarbeitsgericht stuften den Ausstand als rechtens ein. Cockpit kündigte an, der Streik werde um 24 Stunden verlängert.

Allein für Mittwoch strich Lufthansa fast 900 Flüge; 100.000 Passagiere sind betroffen. Welche Flüge am Donnerstag ausfallen, will das Unternehmen am Mittwochmittag bekanntgeben.

Piloten-Streik legt Hunderte Flüge lahm – Lufthansa will Schlichtung

Angesichts hunderter Flugausfälle mit etwa 100.000 betroffenen Passagieren durch einen neuen Pilotenstreik drängt die Lufthansa die Gewerkschaft VC zu einer Vermittlung. “Wir sagen: Wir müssen die Schlichtung haben”, sagte Lufthansa-Sprecher Martin Leutke im ZDF-“Morgenmagazin”. Er warf der VC vor, sie sei “mehr an einer Eskalation interessiert als an einer zielorientierten Lösung des Konflikts”.

Zugleich betonte das Unternehmen seine Bereitschaft zu neuen Tarifverhandlungen. Doch der Tarifstreit scheint derzeit festgefahren: Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) drohte mit einer Fortsetzung des Arbeitskampfs.

>> 22 Flüge am Mittwoch betroffen

(apa/Red)

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