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Busfahrer in Ludesch attackiert und verprügelt

Martin Moosbrugger
Martin Moosbrugger ©Doris Burtscher
Ludesch (dob). Dem Busfahrer Martin Moosbrugger bleibt der am vergangenen Samstag stattgefundene Ludescher Faschingsumzug wohl in schmerzlicher Erinnerung. An diesem Samstag versah er seinen Dienst bei der Linie 76, die von Bludenz nach Nenzing führt.

Um 18.06 Uhr übernahm er die Fahrt über Ludesch, die zahlreiche Mäschgerle nach Hause bringen sollte. Bei den Haltestellen Bahnhof und Kreuz sammelte er schon einige Mäschgerle ein, vorwiegend Kinder. Bei der Haltestelle Richtung Gemeinde warteten weitere Fahrgäste. Zwei stark alkoholisierte junge Männer bestiegen den Bus und setzten sich im hinteren Bereich nieder. Noch bevor Martin Moosbrugger die Türen schloss, machten sich die jungen Männer schon lautstark bemerkbar. Als während dem Gebrülle auch noch Naziparolen ausgesprochen wurden, ging Moosbrugger nach hinten und ermahnte die Männer zur Ruhe, da sich auch die anderen Fahrgäste gestört fühlten. “Es waren auch viele Kinder unter den Fahrgästen und solche Ausdrücke gehören nicht hierher”, erzählt der Busfahrer, “das muss einfach nicht sein!” Sofort wurden die Männer aggressiv und folgten dem Busfahrer, der sich wieder zum Lenkerplatz bewegte.

Schlag ins Gesicht

Laut schreiend wurde er anschließend von einem der Männer von hinten gepackt, der andere schlug ihm ins Gesicht. “Gott sei Dank hatte ich die Türen noch offen, so kamen mir einige Leute gleich zur Hilfe und zogen einer der Männer nach draußen”, so Martin Moosbrugger. Der erste Schläger konnte entkommen, der zweite leider auch. Als der Buschauffeur ebenfalls nach draußen ging, kamen die beiden zurück und schlugen erneut zu, daneben beschädigten sie auch ein Auto und wollten anschließend wieder flüchten. Doch nach dieser zweiten Aktion konnten umstehende Jugendliche beide bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Martin Moosbrugger fuhr seine Tour fertig, doch die Schmerzen zwangen ihn, ins Krankenhaus zu gehen. Nach der Untersuchung stand fest, dass er durch diese Angriffe eine Gehirnerschütterung, Gesichtsprellungen und Prellungen an den Armen sowie einen “Fußabdruck” auf dem Oberschenkel davontrug.

Dank an die Helfer

“Ich möchte mich bei allen bedanken, die nicht tatenlos zusahen und Zivilcourage bewiesen. Durch ihre Hilfe konnte Schlimmeres verhindert werden”, bedankt sich Martin Moosbrugger. “Seit 19 Jahren bin ich Busfahrer, aber so etwas ist mir noch nie passiert”, zeigt er sich immer noch geschockt. Der Busfahrer, der immer auf Sicherheit bedacht ist, unterstützt es wohl, dass alkoholisierte Fahrgäste nach Hause gebracht werden. Er erwarte sich aber, dass auch sie auf die anderen Fahrgäste Rücksicht nehmen und sich dementsprechend verhalten.

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