Dach- und Fassadenüberprüfungen haben ergeben, dass große Teile des Hauptdaches sowie das Flachdach der Polizeigarage undicht sind. Im Zuge der notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen durch die Firma Rusch aus Bregenz wird neben der Erneuerung der Dachuntersichten im Besonderen das Hauptdach Richtung Westen saniert. Rundum erneuert wird das Flachdach über dem Hintereingang und der angebauten Garage. Aus dem Budget stellt die Gemeinde hiefür rund 15.600 Euro netto bereit.
Aus der Lochauer Ortsgeschichte
Interessant und abwechslungsreich ist die Geschichte dieses Hauses. Im Jahre 1877 haben die damals wohl größten Lochauer Wohltäter, die Brüder Felix und Bartle Hehle, der armen Gemeinde dieses Grundstück an der Landstraße für den Bau eines gemeindeeigenen Armenhauses kostenlos zur Verfügung gestellt. Trotzdem dauerte es aufgrund der mageren Vermögensverhältnisse der Gemeinde noch weitere zehn Jahre, bis das Haus bezogen werden konnte. Rund 30 Pfleglinge wurden im damaligen „St. Josephsheim“ von Ordensschwestern aus Zams betreut. Im Jahre 1899 errichtete man zwischen dem Armenhaus und dem Haus Uhrenmacher Sinz direkt auf der heutigen Ausfahrtsstraße aus dem Schulzentrum noch eine eigene Hauskapelle.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und der Eingemeindung von Lochau in die Stadtgemeinde Bregenz im Jahre 1938 traten auch die reichsdeutschen Fürsorgegesetze in Kraft. Die Insassen des Armenhauses wurden in das Landspital und die Kronhalde nach Bregenz verlegt oder sie fielen der sogenannten „Euthanasie“ zum Opfer. Im ehemaligen Armenhaus fanden nach dem sofortigen Abbruch der Hauskapelle und dem entsprechenden Umbau des Hauptgebäudes bewährte Parteigenossen Unterkunft.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden nach entsprechender Adaptierung im Parterre zwei Schulklassen provisorisch untergebracht, auch die öffentliche Bücherei fand als „Thekenbücherei“ in den Kellerräumlichkeiten und später im sogenannten „Reinsbergerzimmer“ im 2. Stock eine erste Heimstätte.
Nach dem Volksschulneubau im Jahre 1965 ist der Gendarmerieposten aus dem Gemeindeamt in die frei gewordenen Klassenräume im Parterre des nunmehrigen „Grünen Hauses“ umgezogen, und auch die Bücherei bekam hier bis 1997 als moderne „Freihandbücherei“ einen schönen Raum. In den Obergeschossen werden sechs gemeindeeigene Wohnungen vermietet.
Mit dem Umzug der Bücherei im Jahre 1997 in die Volksschule belegt der Polizeistützpunkt Lochau nun das gesamte Erdgeschoß, im Keller hat sich der Schiverein seine Räumlichkeiten, und das vormals „Grüne Haus“ ist nach einem „Altrosa“-Anstrich Anfang 2000 auch wieder Teil einer abwechslungsreichen Hausgeschichte.
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