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Lkw-Umleitung über Mäder: kurzfristig möglich, längerfristig nicht ideal

Daten zum Pilotversuch Mäder liegen nun vor.
Daten zum Pilotversuch Mäder liegen nun vor. ©VOL.AT/ Hartinger
Mäder - Das Pilotprojekt soll eine Verkehrsentlastung in Lustenau mit sich bringen. Die Polizei und das Land geben grünes Licht, die Gemeinden Mäder und Altach sehen darin jedoch keine mittel- oder gar langfristige Lösung.
Juni: Korridor mäßig frequentiert
Lkw-Auffächerung sorgt für Unmut

Gestern wurden die Ergebnisse des Mitte Juni gestarteten Pilotprojektes vorgelegt. Während zweieinhalb Wochen wurde der in Wolfurt abgefertigte Lkw-Verkehr mit Fahrtrichtung Chur über Altach und Mäder in die Schweiz umgeleitet. Mit dem Projekt wurde getestet, ob der Grenzübergang Mäder die zusätzlichen Lkw abfertigen kann.

Anders als erwartet, blieb das Chaos aus. „Die Lkw kommen zu jenen Zeiten, an denen keine Verkehrsspitzen zu erwarten sind“, erklärt Landespolizeikommandant Siegbert Denz. Daher sei diese Situation aus derzeitiger Sicht absolut machbar. Die Idee war, mindestens 80 Lkw über Mäder umzuleiten. Rund ein Drittel – je nach Tag zwischen 25 bis 40 Lkw – nutzten diese Alternative. „Dieses Pilotprojekt wird ab nächster Woche bis Ende Oktober fortgeführt“, erläutert Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser. Es sei eine sinnvolle Sofortmaßnahme, um das Verkehrsproblem zu verbessern – jedoch auch nur ein Baustein von mehreren. In jedem Fall werde man die Situation genau im Auge behalten.

Altach und Mäder befürchten Probleme

„Die Achse zwischen Altach und Mäder in die Schweiz ist jetzt schon genug belastet“, so Gottfried Brändle, Bürgermeister von Altach. Daher sei diese Variante absolut nicht als mittel- oder langfristige Lösung geeignet. Die  25 bis 40 zusätzlichen Lkw könne man verkraften, bei der dreifachen Menge sehe die Situation schon anders aus. Man müsse auch bedenken, dass auf österreichischer Seite gerade mal drei bis vier Lkw abgestellt werden können. In der Schweiz ist sogar nur ein Abstellplatz vorhanden.

Mögliche Alternativen

Für den Altacher Bürgermeister ist eine Verkehrsknotenverbindung bei Diepoldsau zwischen der Schweizer und der österreichischen Autobahn eine sinnvolle Alternative. Die Machbarkeit werde derzeit von der Schweiz eruiert. Mit einem Ergebnis sei 2014 zu rechnen. Michael Fitz, Vizebürgermeister von Mäder, schlägt als Alternative eine Unterflurstraße hinter dem bebauten Gebiet bis zur Grenze Mäder vor. Dadurch soll auch der Sicherheitsaspekt gewahrt bleiben.

Probe aufs Exempel

Im Zuge von Bauarbeiten in Lustenau soll demnächst noch mehr Lkw-Verkehr Richtung Altach und Mäder rollen. Nach Angaben von Fitz passieren bereits jetzt täglich zwischen 250 und 300 Lkw die Grenze. Wie viele Lkw der Grenzübergang wirklich verträgt, wird sich dann in den nächsten Wochen herausstellen.

(SVO)

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