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Land präsentierte Bericht zur Gleichstellung in Vorarlberg

Heute präsentierten Landesrätin Katharina Wiesflecker, Susanne Feigl (Studienautorin), Jutta Gunz (Arbeiterkammer Vorarlberg) und Manuela Auer (ÖGB Vorarlberg) den Bericht des Landes zur Gleichstellung in Vorarlberg.
Seit 2000 gibt es das Referat für Frauen und Gleichstellung der Vorarlberger Landesregierung. Seitdem hat sich viel getan: In Sachen Ausbildung konnten die Frauen in weiten Bereichen mit den Männern gleichziehen. Viele entscheiden sich zwar immer noch für geschlechterspezifische Ausbildungen, der Anteil von Frauen an der HTL liegt jedoch bereits bei 19,3 Prozent (Österreich: 13,5 Prozent).

Arbeit bleibt ungleich verteilt

In anderen Bereichen ist der Abstand noch größer. So leisten Frau zwei Drittel der unbezahlten Arbeit, die sogenannte Sorgearbeit: Pflege, Kindererziehung, Hausarbeit. Gleichzeitig leisten Männer mehr Überstunden, sobald sie eine Familie gründen – und haben daher weniger Zeit für ihre Kinder.

Teilzeit ist weiblich

Teilzeit ist immer noch weiblich in Vorarlberg. Die Teilzeitquote von Frauen in Vorarlberg beträgt 50 Prozent, hat aber im Gegensatz zu Österreich in den letzten Jahren nicht zugenommen. Von den Männern arbeiten nur sieben bis acht Prozent in Teilzeit. Teilzeitarbeit bedeute in der Regel kaum Aufstiegschancen und geringe Verdienstmöglichkeiten, betont Studienautorin Dr. Susanne Feigl.

Gehalt: Abstand nirgends so groß wie in Vorarlberg

Doch auch bei einer Vollzeittätigkeit unterscheidet sich der Erwerb zwischen den Geschlechtern. Während Männer in Vorarlberg im Bundesvergleich am besten verdienen, liegen die Frauen nach Tirol auf den vorletzten Platz. Das mittlere Brutto-Jahreseinkommen ganzjährig vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen liege in Vorarlberg um 27 Prozent unter dem der Männer (Österreich: 18 Prozent).

Kinderbetreuung kaum durch Väter

In Vorarlberg sind nur 9,5 Prozent der Bezieher von Kinderbetreuungsgeld männlich, österreichweit waren es 2016 19 Prozent. Vorarlberg ist hier damit Schlusslicht. Gleichzeitig bewegt sich Vorarlberg bei der außerfamiliären Kinderbetreuung leicht über dem Bundesdurchschnitt.

Masterplan in Evaluation

Ansetzen will Landesrätin Katharina Wiesflecker weiterhin auf mehreren Ebenen: In der individuellen Beratung soll jungen Frauen auch Berufe abseits der Klischees nähergebracht werden. Auch Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund erhalten von FEMAIL Orientierung und Information zur Berufstätigkeit. Auch der Ausbau der Kinderbetreuung, Pflege und weitere Chancengleichheit bleiben Thema im Masterplan. Derzeit lauft die Evaluierung des “Regionalen Aktionsplans”, 2018 soll ein neuer Aktionsplan für 2019-2022 erfolgen.

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