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Life Ball 2017 in Wien: Mit "Know Your Status" zurück zum Wesentlichen

Bei der Pressekonferenz zum Life Ball 2017.
Bei der Pressekonferenz zum Life Ball 2017. ©VIENNA.at/Jennifer Schindl
Nach einem Jahr kreativer Pause setzen Gery Keszler und sein Team heuer wieder ein Zeichen im Kampf gegen HIV und AIDS. Wobei insbesondere durch die diesjährige Kampagne "Know Your Status" eine Rückbesinnung auf die wesentliche Bedeutung des Life Balls erfolgen soll.
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“Was sind die Ziele für die nächste Zukunft und wie können wir sie effektiv erreichen?” – diese Fragen hat sich das Life Ball-Team in seiner einjährigen Pause gestellt. Das Herzstück der diesjährigen Ausgabe, die mit vielen Neuerungen und einem noch breiteren Programm an den Start geht, ist die Kampagne “Know Your Status” (#KnowYourStatus).

“Mit dieser Kampagne wollen wir das Wissen um den eigenen Immunstatus so selbstverständlich machen, wie das Wissen um die eigene Blutgruppe,” erklären Gery Keszler und sein Team bei einer großen Pressekonferenz am Montag im Wiener Hotel Le Meridien. Das Ziel, die Krankheit HIV und AIDS weltweit auszurotten, setzt in diesem Fall bei der ersten und wohl auch größten Gefahr an: Unwissenheit, insbesondere rund um das alte Stigma, dass HIV und AIDS lediglich “Schwulen-Krankheiten” seien. “Viele glauben, nicht betroffen zu sein oder haben Angst vor der Realität einer HIV-Infektion, sowie den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen. Unwissenheit ist mindestens genauso ansteckend, und die gilt es, mit einer klaren Botschaft zu bekämpfen.”

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Auch VIENNA.at hat die Gelegenheit für einen Bluttest gleich vor Ort genutzt. Bild: Jennifer Schindl.

Life Ball 2017 will mit “Know Your Status” Bewusstsein schaffen

Haben Sie selbst schon einmal einen Bluttest gemacht, um sich auf HIV untersuchen zu lassen? So einfach und unkompliziert dieser Test ist (es reicht prinzipiell ein Tropfen Blut aus einem Stich in den Finger), so wenig selbstverständlich ist er in Österreich nach wie vor bei ärztlichen Kontrollen.

“Wissen verhindert Ansteckung,” betont Gery Keszler nochmals. Nicht nur der Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung, auch eine Erweiterung des Bewusstseins für die Bedeutung der Untersuchungen ist dem Life Ball 2017 daher ein Anliegen.

Umgesetzt wird die Awareness-Kampagne mit Fotosujets und Werbespots von Stars wie den Hollywood-Schauspielerinnen Uma Thurman und Kate Winslet sowie dem bekannten Model Tatjana Patitz, das “erklärte Lieblingsmodel” von Mastermind Keszler. In Szene gesetzt wurden die drei berühmten Damen vom Kultfotografen Peter Lindbergh, der die Sache freiwillig unterstützte und für die Shootings “keinen Cent” verlangte, wie Gery Keszler unterstreicht. Auch weitere heimische Persönlichkeiten wie Bundeskanzler Christian Kern, Nationalratspräsidentin Doris Bures, Stadträtin Renate Brauner, Conchita Wurst (die beim diesjährigen Life Ball erstmals als Moderatorin durch den Abend führt, gemeinsam mit “Dancing Stars”-Vorjahressiegerin Verena Scheitz) oder Schauspieler Karl Markovics unterstützen die Kampagne bereits.

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Bild: Jennifer Schindl

Weniger Star-Rummel, mehr Botschaften in Wien

Auch in Sachen Glamour soll der diesjährige Life Ball seinen Vorgängern in nichts nachstehen. Zwar soll es keine Modeschau wie in den Jahren davor geben, dafür “eine Show, fast wie ein durchgehendes Musical”: “Wir haben heuer eine der schönsten Life Ball-Bühnen aller Zeiten,” zeigt sich Gery Keszler erfreut, hält sich mit der Liste an Stargästen für die diesjährige Ausgabe jedoch bedeckt. Das mediale Brimborium um die Stars sei ihm in den vergangenen Jahren zu stark geworden, man habe auf die wesentliche Aufgabe des Life Balls vergessen. “Ich will nicht mit Stars um mich schmeißen, es geht heuer darum, auf einen ‘anderen’ Life Ball hinzuweisen.”

Leicht war die Organisation für dieses Jahr bestimmt nicht. Durch die einjährige Pause habe der Life Ball einige Sponsoren verloren, es mussten erst neue ins Boot geholt werden, um das Event in gewohntem Glanz planen zu können. “Heuer wird es wohl leider keinen Crystal of Hope‘ am Life Ball geben (ein Preis, der mit 100.000 Euro dotiert war, Anm.), da uns Swarovski nicht mehr sponsern wollte. Ich appelliere dringend an Swarovski, sich das noch einmal zu überlegen,” so Gery Keszler in einer emotionalen Ansprache bei der Pressekonferenz. “Es gibt so viele taube Ohren, die glauben, dass der Life Ball selbstverständlich und von alleine passiert,” erzählt der Organisartor, der für dieses Jahr ein fast komplett neues Team zusammenstellen musste und unter Tränen den wenigen Mitarbeitern dankte, die ihm auch in diesem Jahr treu geblieben sind. “Wir haben eine neue Mannschaft und ein komplett neues Konzept, und ich bitte Sie alle um Ihre Unterstützung, damit wir auch in Zukunft noch viele schöne Life Bälle haben können.”

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Bild: Jennifer Schindl

Der Wiener Life Ball findet am 10. Juni im Rathaus statt. Das heurige Motto lautet “Recognize the Danger” und thematisiert die späten 20er- und frühen 30er-Jahre.

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