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Let the children walk! - Was alles geschah beim letzten Nepal-Besuch

©Wolfgang Bartl
Mit Spendengeldern in der Tasche und guter Organisation aus dem Ländle vorab hat sich Wolfgang Bartl im Mai dieses Jahres wiederum auf den Weg nach Nepal gemacht – um mit neuen Projekten für „Let the children walk!“ zurückzukehren …
Let the children walk

Bereits im Vorfeld wurden per email 8.000 kg Reis und ein Transport-LKW ins Langtang Gebiet – eine Talschaft, in der das Erdbeben besonders gewütet hatte – organisiert. Geplant für die Gemeinde Gumbadanda mit 200 Familien, Rhamche 300 Familien und für Branche 71 Familien – Auch in einer weiteren Nachbargemeinde bestand Bedarf und die Anzahl der Reissäcke wurde auf 600 bzw. 2.000 kg zusätzliche Ladung erhöht, zu der der Fahrer überredet werden konnte, weitere 2.000 kg wurden sogar bei einem Händler noch vorbestellt.

Der LKW startete bereits um 21 Uhr zu seiner Nachtfahrt, da einerseits weniger Verkehr ist und auch für den nächsten Tag gleich die erste Verteilung vereinbart worden ist. Das kleine Team von Wolfgang Bartl mit dem Übersetzer Daua und dem Patenkind Pema starteten dann um die Mittagszeit die zweitägige Verteilungsaktion an verschiedensten Stellen und in Etappen – jede Familie bekam einen 20 kg Sack Reis und wurde auf einer Namensliste notiert, damit auch alles gerecht zuging. Die Freude der AbholerInnen war natürlich riesig – immerhin musste man sich jetzt – je nach Familiengröße für ca. 1 – 2 Monate – keine Sorgen machen, woher der Reis als tägliches Nahrungsmittel (früh / mittags und abends) für die nächsten Wochen kommt.

Als nächste Aktion, die bereits zu Hause gemeinschaftlich beschlossen wurde, gab es am Mittwoch noch die Besprechung über die Baumaßnahmen nach dem Erdbeben mit der Schulleitung in der Volksschule. Wir werden bei dieser kleinen Dorfschule einen Zubau von den zwei notwendigen Räumen finanzieren, welche dann beim Besuch im November eröffnet wird.

In der Gemeinde Gumbadanda tragen nun sehr viele Häuser unsere Hausnummer – Häuser, die sich nach der letzten Spende den Neu- oder Zubau organisieren konnten.

Nach einer kurzen Wanderung über die Terrassenfelder von der Gemeinde Gumbadanda kam es zu einem mit Transparent geschmückten Empfang.

In kurzer Zeit waren 71 Familien aus dem Nachbardorf Branche am „Dorfplatz“ eingetroffen und wir konnten auch hier noch den Reis mit einer zusätzlichen Geldspende von 30.000 Rup für den Verbesserungsbau übergeben – die Geldspende, die bereits Gumbadanda und an anderen Orten im letzten Jahr gegeben werden konnte.

Für einen älteren Mann mit sehr schwieriger Fußverletzung organisierten wir einen Platz im Bus für die Fahrt nach Kathmandu und einen Besuch und Kontakt mit dem Arzt.

Am Freitag war der Morgenspaziergang der Suche nach einem geeigneten Platz für den Bau einer Nähschule gewidmet. Die Nähschule ist ein Projekt, das sich aus vielen Gesprächen ergeben hat – durch das Nähen können Frauen in einer Familie neben der Landwirtschaft ebenfalls eine Kleinigkeit dazu verdienen und den Unterhalt sichern.

Es hat sich dann auch ein Platz gefunden, der Bau wurde geplant und mit einer Zeichnung und dem Standort starteten wir die ersten Vorbereitungen.

8 Mädchen aus 3 verschiedenen Gemeinden werden ab November von einem Lehrer für ein ganzes Jahr in dieser neuen Nähschule das Nähen erlernen.

Zurück in Kathmandu war die Einkaufsliste, welche der „ Nählehrer“ aufgab, zu besorgen: 8 Nähmaschinen, eine Overlock Nähmaschine sowie das ganze Zubehör ist jetzt bereits in einem Keller bei unserem Freund Sumba gelagert und wird im November vor der Eröffnung geliefert und zusammengebaut. Auch das Werkzeug für den Bau, welcher in Nachbarschaftshilfe zustande kommt konnten wir in Kathmandu einkaufen.

Auch das größte geplante Projekt, die „rauchfreie“ Küche, kommt jetzt zur Durchführung. Man muss sich vorstellen, dass auch in den erdbebensicheren Blechhäusern täglich auf offenem Feuer gekocht wird – der beißende Rauch und das sich bildende Kondenswasser an den Wänden sind ein tägliches unumgängliches Übel für die Bewohner.

Mit dem Besuch einer Schlosserei mit einem aus Österreich gebrachten Muster sowie einem Plan für den Kochstellen-Ofen, fertigten wir gemeinsam einen Prototyp an.

Das Angebot für 200 Öfen haben wir mittlerweile bereits vorliegen und nach Prüfung in der Zwischenzeit bereits eine Anzahlung beim Schlosserbetrieb geleistet.

Nach der geplanten Fertigstellung, Transport und dem Einbau in den Haushalten können wir im Herbst 2016 sicherlich bereits einen Teil der fertig eingebauten Öfen besichtigen!

Der Besuch im Kinderspital in Banepa, das unser Verein„ Let the children walk!“ als erstes Projekt nun bereits seit mehreren Jahren unterstützt, war wiederum ein ganz besonderes und immer wieder berührendes Erlebnis:

So waren es diesmal 72 Kinder mit größtenteils schweren Missbildungen, denen Wolfgang Bartl kleine Geschenke (gebrauchte Stofftiere, Autos, etc.) mitbringen konnte – aber auch Zeit zum Spielen mit den Kindern hat er sich genommen.

Beim Spitalsgebäude selbst gab es eine Besichtigung des weiteren Zubaus – hier wollen wir die Errichtung von ordentlichen und sehr wichtigen Sanitäranlagen unterstützen. Es gab diverse fachliche und preisliche Abklärungen mit den ausführenden Firmen vor Ort.

Der Ausbau der Küche mit Küchenmöbeln, Fliesen und einer ordentlichen Kochstelle samt Belüftung, den wir ebenfalls unterstützen, ist derzeit noch ein bisschen ins Stocken geraten, da die Genehmigung der Behörden für die finale Fertigstellung noch nicht eingetroffen ist. Manche Dinge sind dann zwar „angefangen“ und halb fertig, brauchen dennoch aber etwas länger in Nepal.

 

Der Besuch unseres Projekt-Patenmädchens Bimala (sie hat beide Beine amputiert und läuft auf Prothesen, wir kennen sie aus dem Kinderspital) war noch etwas ganz Besonderes.

Die Übergabe eines Laptops und Handys – für die Schule und damit sie mit uns in Kontakt bleiben kann – war ja noch relativ einfach, das Erstellen eines Passes gestaltete sich doch etwas schwieriger, war dann letztendlich aber auch lösbar. Der sicherlich schönste Erfolg für beide Seiten ist aber: Bimala hat jetzt eine fixe Unterkunft und einen Studienplatz für Ihre Zukunft.

Auch mit einer Vorarlberger Firma konnten wir bereits wegen den neuen Fußprothesen Kontakt aufnehmen.

 

Es gibt somit weiterhin viel zu tun und spätestens im November nach einem neuerlichen Besuch von Wolfgang Bartl können wir alle mit verfolgen, wie es weiter geht und was umgesetzt und erreicht werden konnte.

 

Let the children walk! / „Projekt Wiederaufbau“

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