Fünf solcher Statements, die ein Millionenpublikum erreichen und unter Garantie Schlagzeilen machen können, blieben in der Geschichte der Oscars fest verankert.
Politische Statements in Dankesreden bei der Oscar-Verleihung
Hattie McDaniel gegen Rassismus
Hattie McDaniel spielte in “Von Winde verweht” eine Haushälterin so gut, dass sie 1940 mit dem Oscar für die beste Nebenrolle ausgezeichnet wird. Das wäre nicht weiter erwähnenswert – wäre McDaniel nicht die erste dunkelhäutige Schauspielerin gewesen, die einen Oscar erhielt. Selbst die Weltpremiere des Films in Atlanta hatte sie ihrer Hautfarbe wegen nicht besuchen dürfen. Im Hotel der Preisverleihung wurde ihr ein Tisch am anderen Ende des Raumes zugewiesen. Mit Tränen in den Augen trat McDaniel ans Mikrofon und sagte: “Ich hoffe zutiefst, dass ich immer eine Quelle der Ehre für meine Rasse und die Filmindustrie sein werde.”
Indianische Aktivistin statt Marlon Brando
Für seine Darstellung des “Paten” sollte Marlon Brando 1973 einen Oscar bekommen. Doch war er nirgends im Saal zu sehen. Stattdessen schickte er die indianische Aktivistin Sacheen Littlefeather mit seiner Botschaft auf die Bühne. “Preise sollten in diesem Land nicht entgegengenommen werden, bis sich die Lebensbedingungen der amerikanischen Indianer drastisch verbessert haben”, hieß es darin.
Vanessa Redgrave, von jüdischen Extremisten bedroht
Vanessa Redgraves Darstellung einer jüdischen Widerstandskämpferin war der Akademie 1978 den Preis für die beste Nebenrolle wert. Auf der politischen Bühne engagierte sich die Schauspielerin allerdings für die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO. Vor der Verleihung wurden sie und die Akademie deshalb von jüdischen Extremisten bedroht. In ihrer Rede dankte Redgrave der Oscar-Jury dafür, dass sie sich “von den Drohungen eines kleinen Haufens zionistischer Strolche nicht hat einschüchtern lassen”. Im Publikum wurde sowohl gebuht als auch applaudiert.
Richard Gere spricht für Tibet
Bei der Oscar-Verleihung 1993 versuchte sich Richard Gere in Konfliktlösung. Nicht als Preisträger, sondern als Preisverleiher war er auf die Bühne gekommen. Noch bevor er die Nominierten verkündete, richtete er sich an die chinesische Staatsführung: “Ich frage mich, ob hier nicht etwas Wundersames, wirklich Filmreifes passieren könnte” – dass nämlich China seine Truppen aus Tibet abzieht. Gere konnte zwar Herzen bewegen, aber offenbar keine Soldaten.
Michael Moore gegen George W. Bush
Als der Dokumentarfilmer Michael Moore im März 2003 die Trophäe für “Bowling for Columbine” gewann, führten die USA seit drei Tagen Krieg gegen den Irak. Auf der Bühne angekommen, dankte Moore kurz seiner Film-Crew – und ging dann zum Angriff auf den damaligen US-Präsidenten über. “Wir sind gegen diesen Krieg, Mister Bush!”, rief er unter Applaus und Buhs ins Mikro. “Schande über Sie, Mister. Bush! Ihre Zeit ist abgelaufen!”
(APA/Red.)
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