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Lauteracher EDRO-Pleite entpuppt sich als Millionenkonkurs

Das Konkursverfahren über den Lauteracher Eventcenter-Betreiber Erich Anton Drobez nach längerem Hin und Her vor dem Abschluss.
Das Konkursverfahren über den Lauteracher Eventcenter-Betreiber Erich Anton Drobez nach längerem Hin und Her vor dem Abschluss. ©VN
Eigentlich hätte das 2006 eröffnete Veranstaltungs- und Eventcenter EDRO im Betriebsgebiet von Lauterach mit Kino, Bowling-Center sowie Diskothek und Gastronomie eine für alle Beteiligten tolle Sache werden sollen. Doch während sich die meisten eingemieteten Betriebe mittlerweile gut entwickelt haben, ging der Betreiber des EDRO-Centers, der Lauteracher Erich Anton Drobez, im Mai 2012 in Konkurs.
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Dem vorangegangen waren unter anderem Diskussionen über Baumängel, die zu einem verspäteten Einzug des Kino-Betreibers Cineplexx geführt hatten. Es folgten ein jahrelanges Hin und Her mit einem angenommenen und wieder abgelehnten Sanierungsplan, angesetzte Zwangsversteigerungen der Liegenschaften sowie offen ausgetragene Streitigkeiten unter den Liegenschafts-Rechtsnachfolgern rund um die benachbarten Parkplätze des EDRO-Centers, in die auch Besucher hineingezogen wurden.

Das Konkursverfahren über Erich Anton Drobez an sich wird in diesen Tagen nunmehr nach rund viereinhalb Jahren abgeschlossen beziehungsweise aufgehoben. Gemäß Insolvenzdatei erhalten die Gläubiger eine Quote von 0,89 Prozent auf ihre anerkannten Forderungen.

Mehr als acht Millionen Euro an Forderungen

Und diese Forderungen sind nicht von schlechten Eltern. Wie Regina Nesensohn vom KSV1870 in Vorarlberg erklärte, belaufen sich die vom Masseverwalter anerkannten Forderungen der 35 Gläubiger auf mehr als acht Millionen Euro. Allerdings müsse man bei dieser Zahl berücksichtigen, dass diverse Gläubiger über Pfandrechte auf Liegenschaften besichert seien. Deswegen könne der schlussendliche Ausfall für die Gläubiger gegenwärtig noch nicht genau quantifiziert werden.

Große Außenstände bei den Gläubigern, die teils besichert sind

Es ist kein Geheimnis, dass insbesondere die Volksbank Vorarlberg eine der finanzierenden Banken des EDRO-Centers war. Aber auch die Raiba Bodensee und die Dornbirner Sparkasse waren mit von der Partie, wie weitergehende Recherchen ergeben haben. Zwischenzeitlich wurden diverse Liegenschaften rund um diesen Konkurs verwertet. Die Forderungen der Dornbirner Sparkasse wurden dadurch offenbar zur Gänze abgedeckt. Die Volksbank Vorarlberg hat noch 6,1 Millionen Euro an Forderungen bestehen, ist allerdings über Pfandrechte auf Liegenschaften noch entsprechend besichert. Gleiches gilt für die Raiba Bodensee mit Forderungen von fast 860.000 Euro. Da diese Liegenschaften teils jedoch nicht allein Erich Anton Drobez gehören, ist eine Verwertung nicht ohne Weiteres möglich.

Zu den anderen großen Gläubigern gehören das Cineplexx Wien, ein Vorarlberger Trockenbauunternehmen, das Finanzamt sowie ein Rechtsanwalt. Dabei geht es um Beträge von jeweils teils deutlich mehr als 120.000 Euro. Wenn diese Gläubiger nicht besichert sind oder über keine Ausfallsversicherungen verfügen, gibt es darauf nur die erwähnten 0,89 Prozent.

(wpa)

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