Lauterach. (stp) Man muss schon ganz genau hinsehen und über ein gutes Erinnerungsvermögen verfügen, um zu erkennen, dass im Lauteracher Zentrum das ehemalige Traditionswirtshaus „Hirschen“ durch einen verblüffend ähnlichen Baukörper ersetzt wurde. Die Wiege des Lauteracher Traditionsunternehmens behält sein ursprüngliches Erscheinungsbild – innen ist jedoch alles neu und wird jetzt Schritt für Schritt bezogen. Bereits vor einigen Jahren wurde ein anderer Gebäudeteil abgerissen und erneuert – insgesamt hat Pfanner in diese beiden Projekte mehr als fünf Millionen Euro investiert. Weitere rund 20 Millionen werden für eine neue umfangreiche Baumaßnahme ausgegeben, um den Standort Lauterach zu zementieren.
Multifunktionales Haus
Die „Hirschen-Wirtschaft“, die Hermann Pfanner 1854 erwarb, hat in den 160 Jahren viele Veränderungen mitgemacht. In das Gasthaus war damals noch eine Brauerei integriert, die aber 1898 aufgelassen wurde. Stattdessen setzte der Firmengründer auf Gastronomie. Zu dieser Gastronomie gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts auch eine Kegelbahn, gleichzeitig wurden die Fremdenzimmer erweitert und der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten begonnen. Dazu gehörten auch Wein und Schnaps – heute neben Fruchtsäften ein zweites Standbein. 1920 wurde der erste Obstwein, 1933 der erste Apfelsaft produziert und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Schiene weiter forciert. Die Wirtsstuben mussten Büros Platz machen und bald war aus dem Gasthaus mit Brauerei ein Verwaltungsgebäude geworden.
Renovierung aussichtslos
Nach den diversen Umbauten und grundlegenden Veränderungen war eine Renovierung als aussichtslos apostrophiert worden. Da wurde in mehr als 100 Jahren einfach so viel verändert, dass nur noch ein Neubau infrage kam. Freilich mit dem typischen Hirschen-Erscheinungsbild.
Der nächste Schritt
Noch während der Bauphase wurde der nächste Ausbauschritt in Angriff genommen – ein altes Haus im Betriebsgelände konnte erworben werden und wurde abgerissen, um einer Halle für Leergebinde Platz zu schaffen. „Diese“, so Walter Pfanner im Gespräch mit der VN-Heimat, „lagerten wir teilweise im Freien – ein auf Dauer unhaltbarer Zustand, der jetzt behoben wird.“ Und während an dieser Halle(Investitionen rund zwei Millionen Euro) bereits gebaut wird, wartet Pfanner die Entscheidung des Gerichts ab, um auch den großen Neubau mit Hochregallager, weiteren Büros und Sozialräumen in Angriff nehmen zu können.
Schon einmal vor Gericht
Das Projekt hat schon einmal alle Instanzen durchlaufen undhätte eigentlich gebaut werden können, doch „zwischenzeitlich haben sich die Dinge geändert, wir haben teilweise neu geplant und mussten dementsprechend wieder die Verfahren durchlaufen“, begründet Walter Pfanner die Verzögerungen. Er geht jedoch davon aus, dass auch die geänderten Pläne „durchgehen“ werden und in absehbarer Zeit ein gültiger Baubescheid vorliegen werde.
Auch die Produktion
Der Bauplan sieht jetzt vor, so Peter Pfanner, nach Fertigstellung der Lagerhalle um rund acht Millionen Euro ein automatisches Palettenstellplatzlager mit 7000 Palettenstellplätzen zu errichten. Weitere zehn Millionen Euro werden dann in die Modernisierung der Produktionsanlagen investiert. Notwendig gemacht haben diese Neubauten zum Teil die geänderten Kundenansprüche. Peter Pfanner: „Wir habe inzwischen zu wenig Lagerkapazitäten, da der Handel selber kein Lager mehr betreiben will, sondern direkte Lieferung vom Hersteller innerhalb von 48 Stunden erwartet.“
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