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Lauteracher Familie droht Abschiebung - und im Kosovo der Tod durch Blutrache

Die Familie hofft, doch noch in Vorarlberg bleiben zu dürfen.
Die Familie hofft, doch noch in Vorarlberg bleiben zu dürfen. ©VOL.AT/Rauch
Lauterach - Seit Monaten kämpfen die Mittelschule Lauterach und Freunde für das Bleiberecht der Familie. Den Asylwerbern droht bei einer Abschiebung in den Kosovo der Tod. Sie fürchten eine Vendetta.
Im Kosovo droht die Blutrache
Unterstützer: "Sie sollen bleiben"

Bis Ende des Monats muss die siebenköpfige Familie das Land verlassen, sonst droht ihnen die Abschiebehaft. Dies ist das vorerst letzte Kapitel eines monatelangen Kampfes. Mit Riza (17) und Aurite (14) besuchen zwei der Kinder der Familie die Mittelschule Lauterach. Dort setzen sich seit Monaten Direktion, Lehrer, Freunde und Klassenkameraden für den Verbleib der Familie ein.

Zwar gelten sie nicht als Konventionsflüchtlinge, da im Kosovo kein Krieg herrscht, jedoch sei die Familie von der Blutrache durch Verwandte bedroht. Dies hat Peter Schreiner, der österreichische Verbindungsbeamte des BMI im Kosovo, der Lehrerin bestätigt. “Die Familie ist im Kosovo nicht sicher”, sagt die Lehrerin. Im Land selbst herrsche zwar kein Krieg, jedoch in der Familie. Deshalb fordert sie, dass Familie I. unter subsidiären Schutz gestellt werde. Als subsidiär schutzberechtigt gelten Personen, für die kein Asylgrund vorliegt, aber denen in der Heimat Folter oder Tod droht.

Bereits im Dezember machte sich die Schule in einem Brief an das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl für die Familie stark. Die Familie besuche die Deutschkurse, sei fleißig und gut integriert. Riza und Aurite sind im örtlichen Jugendtreff gut bekannt. Ganz gegen das Klischee wäre der 17-Jährige unter anderem aktiv beim gemeinsamen Kochen, betont Simon Kresser von der Offenen Jugendarbeit. Die Klassenkollegen und Freunde engagierten sich die letzten Monate über die Sozialen Medien, auch beim Bundespräsident suchte man Unterstützung.

Den Abschiebebefehl konnte dies jedoch nicht verhindern. Skurril: Der älteste Sohn Hidajet (22) soll laut Bescheid nach Tunesien abgeschoben werden – ein Land, mit dem der Kosovare nichts zu tun hat. Noch hoffen die Familie und deren Freunde, die Abschiebung verhindern zu können. Viel Zeit bleibt nicht mehr.

Irgendwie unglaublich..Sind unsere Bemühungen umsonst ? Warum werden wir ignoriert,wenn wir was zu sagen haben ? Warum…

Posted by Helft Rizas Familie,dass sie hier bleiben können on Sonntag, 16. August 2015

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