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Mit 4 Säulen dem Vergessen ein Schnippchen schlagen

Wer im Alter geistig aktiv bleibt, beugt einer möglichen Demenz vor.
Wer im Alter geistig aktiv bleibt, beugt einer möglichen Demenz vor. ©Fotolia
Seit 1994 ist jährlich am 21. September der Welt-Alzheimertag. Rund um den Globus finden vielfältige Aktivitäten statt, um auf die Situation von Alzheimerkranken und die ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen.

„Alzheimer ist zweifellos eine der größten medizinischen Herausforderungen für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts“, weiß Dr. Reinhard Bacher, Psychiater der aks gesundheit.

Demenz ist ein fortschreitender geistiger Abbau, vor allem im höheren Lebensalter. Durch den wachsendem Wohlstand erreichen immer mehr Menschen ein hohes Alter. Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken. Alzheimer beginnt mit langsam fortschreitender Vergesslichkeit, vergrößert die Schwierigkeiten durch Orientierungsstörungen und erreicht nach Jahren schlussendlich das Stadium des körperlichen Verfalls bis hin zur Bettlägerigkeit. Dr. Bacher verweist auf einen drastisch zu erwartenden Anstieg: „Weltweit sind derzeit etwa 40 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankungen betroffen, bis 2050 wird die Zahl voraussichtlich auf 115 Millionen ansteigen.“

Pflege zuhause
Laut Angaben des European Brain Council liegen die Pflegekosten von Alzheimerpatientinnen bzw. -patienten in Europa zurzeit bei rund 105 Milliarden Euro pro Jahr. Nach wie vor werden 70 bis 80 Prozent der Demenzerkrankten zuhause betreut. Das bedeutet für viele betroffene Angehörige eine massive Belastung über Jahre hinweg. Sie benötigen auch zukünftig finanzielle Unterstützung und Entlastungsmöglichkeiten wie Urlaubsbetten oder Tagesbetreuung. Neben bestehenden Pflegeheimen sind alternative Wohnformen wie betreutes Wohnen oder kleine spezielle Wohngemeinschaften notwendig.

Keine Heilungschancen
Derzeit ist medizinisch keine Heilung möglich. Es gibt Therapien, allerdings behandeln diese nur die Symptome. „Sogenannte Alzheimer-Medikamente (Antidementiva) sind seit Jahren auf dem Markt. Sie verzögern den Verlauf, können den Abbauprozess letztendlich aber nicht stoppen“, erklärt Dr. Bacher. Im Vordergrund stehen nach wie vor intensive Pflege- und verständnisvolle Betreuungsmaßnahmen. Wie internationale Studien belegen, kann eine gesunde Lebensführung durchaus das Risiko einer Demenzerkrankung senken oder einen möglichen Ausbruch verzögern. Man unterschiedet vier Säulen der Vorbeugung: Ernährung, Bewegung, geistige Aktivität und soziales Leben.

Gesunde Ernährung
Im Zuge einer Langzeitstudie (2006) zeigten 2000 gesunde Personen, die über Jahre eine mediterrane Ernährungsweise praktizierten, ein niedrigeres Risiko an Alzheimer zu erkranken. Die mediterrane Kost zeichnet sich durch den hohen Anteil an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide aus. Ein moderater Anteil bilden Milchprodukte und Fisch sowie geringfügig rotes Fleisch und Geflügel. Außerdem verwendet die mediterrane Küche wenig tierisches Fett dafür aber reichlich Olivenöl. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6, B12 und Folsäure wirken dem Abbau von Gehirnmasse im Alter entgegen.

Bewegung in der Natur
Die alte römische Weisheit „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“, hat auch heute noch Gültigkeit. Regelmäßige körperliche Betätigung fördert die geistige Leistungsfähigkeit durch das Verbessern der Hirndurchblutung und wirkt geistigem Abbau entgegen. Weiterer positiver Faktor: Bewegung wirkt vorbeugend gegen Herz-Kreislauferkrankungen (z. B.: Bluthochdruck), welche für das Entstehen einer Demenzerkrankung eine wesentliche Rolle spielen können. 

Geistige Aktivität
Wie ein Muskel ständig Training braucht, muss auch unser Gehirn regelmäßig trainiert werden. Wer im Alter geistig aktiv bleibt, beugt einer möglichen Demenz vor. Wichtig ist, neues lernen und eine vielfältige Kommunikation mit Mitmenschen. Routinehandlungen dienen nicht dem Erhalt von geistiger Leistungsfähigkeit.

Soziale Kontakte pflegen
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er profitiert von Kontakten mit Menschen. Einsamkeit kann Depressionen sowie Demenz fördern.
Experte Dr. Bacher ermutigt: „Diese Beispiele zeigen klar, dass jeder mit einem gesunden Lebensstil sich gegen eine mögliche Demenzerkrankung wappnen kann.“

Kontakt
aks gesundheit GmbH
Gedächtnis-Therapiezentrum
Lünersee Fabrik, Hauptstraße 4 / 2
6706 Bürs
T 0664 / 802 83 636
www.aks.or.at

 

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