In der Nacht ziehen die verteidigenden Truppen der Waffen-SS von Bings nach Innerbraz ab. Erst in den Morgenstunden gelang es den Franzosen, über die Grubsertobelbrücke nachzusetzen. Die Deutschen setzten sich ab und sprengten die Engelbrücke gegen 7 Uhr hinter sich.
Nadelöhr Arlbergtunnel
So ging es die nächsten Tage weiter: Die Waffen-SS und Wehrmacht verteidigte jeden Ort hartnäckig und beschoss die Franzosen im engen Tal von den Berghängen aus, die nur langsam vorwärtskamen. Die Deutschen brauchen Zeit, um sich nach Tirol absetzen zu können. Die Passstraße ist durch eine Lawine versperrt, der Bahntunnel aufgrund der vorbereiteten Sprengungen nur einspurig befahrbar. Die gesamten deutschen Kampfverbände und viele NS-Größen stömen durch dieses Nadelöhr.
Vormarsch im Bregenzerwald
Dalaas wird nach dem Fall von Braz bis in die Nachtstunden verteidigt, bei Einbruch der Nacht setzen sie sich nach Wald am Arlberg ab und sprengen die Radonabrücke. Am 5. Mai dringen die Franzosen auch in das bereits vom einheimischen “Heimatschutz” unter Kontrolle gebrachte Kleinwalsertal vor. Vom Rheintal aus dringen sie ebenfalls in den Vorder- und Mittelwald vor, ohne auf größere Gegenwehr zu stoßen.
Wehrmacht und SS setzen sich ab
Im Klostertal kämpft man die gesamte Nacht durch, bevor sich die Deutschen gegen 4 Uhr früh zurückfallen lassen. Sie verlassen Klösterle und Wald Richtung Langen, um sich nach Tirol abzusetzen. Die Franzosen marschieren vor, gedeckt von der Artillerie, die vorsorglich die Berghänge beiderseits des Tals eindeckt. Dies bringt jedoch die ansässige Bevölkerung in Gefahr – Personen aus Klösterle eilen den Franzosen entgegen, um vom Abzug der Waffen-SS zu berichten.
Das Ende in St. Anton
Vor dem Arlberg zeigt sich den Franzosen ein groteskes Bild: Die Straßen sind mit aufgegebenen Limousinen, Lkw und Panzer verstopft, im Tunnel selbst blockiert ein gesprengter Waggon die Fahrbahn. Der Kampf um das Klostertal hat sein Ziel erreicht, Wehrmacht und SS haben Vorarlberg verlassen. Während man in Langen versucht, einen Weg durch den Tunnel zu sprengen, wird St. Anton überraschend aus anderer Richtung besetzt. Die Kleinwalsertaler führten die Franzosen bei Lawinengefahr über den Tannberg nach Tirol. In St. Anton endet der Vormarsch der Franzosen, als sie auf entgegenkommende Amerikaner treffen.
Vorarlberg in französischer Hand
Am 7. Mai kapituliert das Oberkommando der Wehrmacht vor den Alliierten in Reims. Am selben Tag gelingt es den Franzosen auch, den Arlbergtunnel zu räumen und Panzer nach St. Anton zu verlegen. Marokkaner hissen die Trikolore auf dem Pass. Vorarlberg wird nach und nach besetzt und unter französische Verwaltung gestellt. Auch zeichnet sich die nächsten Tage die Auflösung des Lazaretts in Lochau ab. Schwerverletzte und Pflegebedürftige werden in französische Lazarette verlegt, der Rest wie auch Albert Bohle (siehe Video-Interview) entlassen. Der Krieg ist für Vorarlberg zu Ende.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.