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Landes-Rechnungshof: Positives Zeugnis für ifs trotz Prämienzahlungen

©VOL.AT/Rauch
Bregenz - Der Landes-Rechnungshof Vorarberg empfiehlt Anpassungen bei der Leistungserfassung und sozial gestaffelte Kostenbeiträge. Von der Politik fordert er eine Vorgaben für die weitere strategische Ausrichtung des ifs.
Vizedirektorin Karin Jenny-Url
ifs-Prämien: Wogen gehen hoch

Unterm Strich ist der Landes-Rechnungshof mit dem Finanzgebaren des ifs zufrieden, betont die stellvertretende Direktorin Karin Jenny-Url. Es gäbe aber vor allem bei der Leistungserfassung der Mitarbeiter Verbesserungsbedarf. Bisher wurde diese in 30-Minuten-Einheiten erfasst, dies ist dem Rechnungshof zu ungenau. Empfohlen wird eine Zeiterfassung in kleineren Zeiteinheiten und die durchgehende Dokumentation von direkten und indirekten Klientenkontakten. Dies würde nicht nur die Transparenz verbessern, sondern auch die gewünschte Produktivitätssteigerung erleichtern. Schließlich hat sich die Geschäftsführung in Zeiten knapper werdender Ressourcen das Ziel gesetzt, die Produktivität um 15 Prozent zu steigern.

Prämienhöhe nicht branchenüblich

Ein Grund für die aktuelle Prüfung war nicht zuletzt die Prämienpolitik des ifs. So wurden in den Jahren 2007 und 2012 Jubiläumsprämien in einer Gesamthöhe von 430.000 Euro ausgezahlt. Dem stehen 2012 Gesamt-Personalkosten von 17,2 Millionen Euro gegenüber. Die Prämien wurden zwar durch Ansparungen finanziert, sind jedoch aus Sicht des Rechnungshofes so nicht branchenüblich. Jenny-Url empfiehlt daher, diese künftig stärker mit dem Land abzustimmen.

Kostenbeiträge ans ifs rückgängig

Ein Dorn im Auge des Rechnungshofes ist der stetige Rückgang der Kostenbeiträge. Bisher konnten die Klienten des ifs selbst bestimmen, ob und wieviel sie zur Finanzierung ihrer Beratung beitragen. “Obwohl die geleisteten Stunden in den vergangenen Jahren angestiegen sind, ist die Summe der Kostenbeiträge in der Beratung im langfristigen Vergleich von 200.000 Euro im Jahr 2002 auf 160.000 Euro im Jahr 2012 zurückgegangen”, so die Kritik des Rechnungshofes.

Rechnungshof will verpflichtete Kostenbeiträge

Die Lösung aus Sicht es Jenny-Urls: Klare Vorgaben, wie hoch der Kostenbeitrag für die einzelnen Angebote sein sollte. Diese können sozial gestaffelt sein und auch in bestimmten Fällen erlassen werden. Während jedoch bisher auch beraten wurde, wenn kein Beitrag geleistet wurde, sollte die Beratung künftig eingestellt werden, falls die Kostenbeteiligung zwar zumutbar wäre, aber nicht geleistet wird.

Land soll Ausrichtung vorgeben

Im Prüfbericht wird auch die starke Expansion des ifs in den letzten zehn Jahren betont. In dieser Zeit wuchts das Angebot um satte 44 Prozent an, vor allem in den Bereichen integrativer Assistenz und Kinder- und Jugendhilfe. Nun ist man im ifs auf der Suche nach einer strategischen Ausrichtung. Aus der Sicht des Landes-Rechnungshof ist hier das Land gefragt. Als Hauptfinanzier des ifs sei es seine Aufgabe, die sozialpolitischen Rahmenbedingungen vorzugeben. Anhand dieser müsse sich das ifs ausrichten.

(MRA)

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