Kurz plädiert für "Deutsch vor Schuleintritt"
Konkret will Kurz, dass in Österreich aufgewachsene Kinder ohne ausreichende Sprachkenntnisse beim Eintritt in die Volksschule zunächst einmal in eigenen Gruppen unterrichtet werden. Diese sollten so durchlässig wie möglich gestaltet sein – Fächer wie Turnen könnten so in der eigentlichen “Stammklasse” absolviert werden, wer seine Sprachrückstände aufgeholt hat, könne ebenfalls in die “Stammklasse” wechseln. Wer erst später zuwandert und ins Schulsystem quer einsteigt, soll bei Sprachproblemen mit “Crashkursen” in Kleingruppen fit gemacht werden.
“Wir sind gerne bereit, über alle konstruktiven Vorschläge zu diskutieren, nicht aber über Gettoklassen, wie das die FPÖ und der Herr Staatssekretär fordern”, hieß es aus dem Unterrichtsministerium. Viele Forderungen von Kurz seien überdies bereits umgesetzt oder “sehr undifferenziert”. SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer wiederum fragte sich, warum Kurz erst vor wenigen Monaten der Verlängerung der von ihm nun kritisierten Sprachförderkurse zugestimmt habe.
Unterstützer finden sich dagegen in FPÖ und BZÖ: “Schön, wenn sich die ÖVP mit Verzögerung von ein paar Jahren endlich den Forderungen der FPÖ anschließt”, so FPÖ-Bildungssprecher Rosenkranz. Er erwartet sich auf lange Sicht homogenere Klassengemeinschaften. BZÖ-Chef Bucher will Kurz insofern gleich helfen, indem er dessen Vorschläge als Anträge im Parlament einbringt.
Für die Grünen bedeuten die Vorschläge von Kurz dagegen eine “Trennung der SchülerInnen von Kleinkindalter an statt Integration”: “Statt Kinder mit Sprachdefiziten vom ersten Tag ihrer Schullaufbahn an faktisch in ‘Problemklassen’ zu stecken, braucht es mehr Lehrkräfte in ein und derselben Klasse”, so Integrationssprecherin Alev Korun.
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