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Kurt Scheuch mit 97 Prozent FPK-Parteichef

Die FPK hat am Sonntag bei ihrem Parteitag in Villach demonstrativ Einigkeit und Solidarität zelebriert. Man müsse zusammenstehen, sei eine große Familie, diese Aussagen zogen sich ebenso wie ein roter Faden durch die Wortmeldungen wie heftige Attacken gegen die Medien. Kurt Scheuch wurde mit 97 Prozent der abgegebenen Delegiertenstimmen zum Nachfolger seines Bruders Uwe zum Parteiobmann gewählt.

Auftakt in Villach mit “Fluch der Karibik”

Zu den Klängen des Films “Fluch der Karibik” ist am Sonntag die FPK-Spitze im Kongresshaus Villach beim 29. Ordentlichen Landesparteitag der Kärntner Freiheitlichen in den Saal eingezogen. Der geschäftsführende Parteiobmann Kurt Scheuch erklärte eingangs, die Stimmung zeige, dass man “unbesiegbar” sei.Geschwungene Kärntner Fahnen, zahllose Kärntner Anzüge und Trachtenjoppen sowie Dirndlkleider prägten das Bild. Scheuch begrüßte sämtliche prominente Freiheitliche, unter ihnen den ehemaligen FPÖ-Chef und Vizekanzler Herbert Haupt. Die Bundes-FPÖ war durch den Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf vertreten, auch der Kärntner FPÖ-Obmann Christian Leyroutz hatte den Weg nach Villach gefunden. Als Kurt Scheuch einen “besonderen Mann” begrüßte, nämlich “meinen Bruder Uwe”, gab es heftigen Applaus und “Uwe, Uwe”-Rufe samt Standing Ovations.

Vor dem Kongresshaus hatte sich ein Grüppchen Grün-Sympathisanten eingefunden, angeführt von Landessprecher Frank Frey. Sie begrüßten die Delegierten und Gäste mit Trillerpfeifen und “Neuwahl jetzt”-Taferln. Mit Beginn des Parteitags packten sie ihre Sachen zusammen und räumten das Feld. Die Filmmusik von “Fluch der Karibik” war übrigens bereits beim freiheitlichen Parteitag am 16. Jänner 2010, bei dem man sich vom BZÖ trennte und wieder der Bundes-FPÖ zuwandte, zum Einsatz gekommen.

Dörfler zitiert Dalai Lama

Mit der Aufzählung seiner Verdienste in Verbindung mit ausgiebiger Medienschelte hat Landeshauptmann Gerhard Dörfler die Delegierten am 29. Ordentlichen Parteitag in Villach die Gemeinschaft der Freiheitlichen beschworen. Dörfler bekräftigte die Ablehnung seiner Partei des Berufsheers und des Europäischen Stabilitätsmechanismus.Dörfler begann seine Rede mit einem Zitat des Dalai Lama: “Schwierige Zeiten lassen uns Entschlossenheit und innere Stärke entwickeln”. Dazu verlas er auch an ihn gerichtete E-Mails, um “das Stimmungsbild aus der Bevölkerung zu transportieren” und die ihn auffordern würden, weiter zu machen, “die gehässigen Journalisten zu beruhigen und im Land Ordnung zu schaffen”.

Dörfler ging auch auf die Korruptionsvorwürfe gegen seine Person, dass er bzw. die Partei bei Straßenbauprojekten mitgeschnitten haben soll, ein: “Ihr könnt’s ruhig schlafen, da ist nichts dran.” Man versuche lediglich, ihn anzupatzen. Die Partei sei als Gemeinschaft über viele Hürden gegangen und das werde man auch in den nächsten Monaten so machen, erklärte Dörfler.

“Vernichten” wolle man die FPK, so Dörfler

Landeshauptmann Dörfler fühlt sich ebenso von den Medien ungerecht behandelt wie Kurt Scheuch, viel war bei den lang geratenen Ansprachen der beiden von “Hetzkampagne” die Rede. Freiheitliche Erfolge würden verschwiegen, kritisierte Dörfler, man sei nur darauf aus, die FPK zu “vernichten”. Scheuch monierte, die Hetze richte sich nicht nur gegen ihn als Politiker, es würden auch seine Kinder attackiert. Die Medien würden Politik machen, statt objektiv zu berichten, die Freiheitlichen seien “Freiwild” für “gehässige Journalisten”.

Den 3. März 2013 als Termin für die Landtagswahl in Kärnten wiederholte Dörfler als unumstößlichen Beschluss seiner Partei. Dann würden die Karten neu gemischt. “Vorne wird wieder blau sein, die anderen werden atemlos sein”, sagte Dörfler. Das Argument für den Frühjahrs-Wahltermin blieb ebenfalls gleich: Man müsse eine Verfassungsklage gegen den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) einbringen, das könne nur Kärnten.

Bezüglich des ESM meinte Scheuch dann, Kärnten sei der “letzte Hort” gegen übermächtige Gegner und bemühte auch das berühmte gallische Dorf als Vergleich. Die Opposition bezeichnete Scheuch als “Linke Einheitspartei”, deren einziges Ziel es sei, die Freiheitlichen aus der Regierung zu drängen. Breiten Raum widmete er der – von der FPK eingebrachten – Klage gegen SPÖ-Chef Peter Kaiser. Die sogenannte “Top Team”-Affäre sei ein Riesenskandal, die Korruptionsstaatsanwaltschaft sei in dieser Causa aber sehr zögerlich.

(APA)

 

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