Ähnlich wie am Balkan sei die Motivation innerhalb der Truppe auf einem sehr hohen Level, befand der Minister während seines Besuchs bei der drittgrößten Auslandsmission des Bundesheers. Seitens der Missionsführung sei ihm mitgeteilt worden, dass Österreichs Beitrag “hoch angesehen” und wichtig sei, erklärte Kunasek. “Der Libanon ist kein einfacher Einsatzraum”, aber neben dem Balkan für das Bundesheer “ein wesentlicher Teil des Auslandsengagements”. Dementsprechend denkt der Minister derzeit auch nicht an eine Reduktion des Einsatzes: “Die Größenordnung ist jetzt die richtige.”
Trügerischer Eindruck
Umgeben von Meer, Sonne und Palmen entsteht im UNIFIL-Hauptquartier in Naquora leicht ein trügerischer Eindruck. “Die Lage ist ruhig, aber fragil”, betonte der Kommandant des österreichischen Kontingents, Oberst Johannes Sedlaczek im Hauptquartier im Süden des Landes, nur wenige Kilometer von der israelischen Grenze entfernt. Derzeit hat wegen der im Mai anstehenden Parlamentswahlen keine Partei Interesse, dass Konflikte eskalieren. Aber: “Man kann hier nichts ausschließen.” So sei es etwa durchaus möglich, dass ein gravierender Vorfall in den Nachbarländern Syrien oder Israel hier ausgetragen werde.
Österreichischer Major fiel
Seit 1948 befindet sich der Libanon mit Israel im Kriegszustand. Die UN-Mission startete 1978, also vor 40 Jahren. 2006 wurde das Mandat ausgeweitet, weil es nach der Entführung zweier israelischer Soldaten 2006 eine militärische Intervention im Libanon gab – mit Major Hans Peter Lang starb damals auch ein Österreicher. Aufgabe der Mission mit gut 10.500 Soldaten aus 39 Nationen ist es, die Einstellung der Feindseligkeiten zu überwachen.
Die Soldaten führen Patrouillen durch, betreiben Checkpoints und unterstützen die libanesischen Sicherheitskräfte. Ziel ist es, durch die signifikante internationale Präsenz die Lage zu beruhigen und die Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten.
Neun Soldatinnen
Das Bundesheer ist seit 2012 vor Ort – mittlerweile das 13. Kontingent. Die rund 180 Soldaten (davon neun Frauen) sind etwa Logistiker, Kraftfahrer, Mechaniker oder Sanitäter. Sie sind zuständig für den Transport von Personal und Ausrüstung, das Bergen und Instandsetzen beschädigter UNIFIL-Fahrzeuge sowie die Versorgung der UN-Truppe mit Treibstoff. Die Österreicher betreiben aber auch die Camp-Feuerwehr im Hauptquartier.
(APA)
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