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Küstenwache rettet fünf Tage alte Zwillinge aus dem Mittelmeer

Mehr als 13.000 Flüchtlinge wurden binnen vier Tagen vor der libyschen Küste gerettet. Darunter dieser fünf Tage alte Junge und sein Zwillingsbruder.
Mehr als 13.000 Flüchtlinge wurden binnen vier Tagen vor der libyschen Küste gerettet. Darunter dieser fünf Tage alte Junge und sein Zwillingsbruder. ©AP Photo/Emilio Morenatti
In Italien sind binnen vier Tagen rund 13.000 Bootsflüchtlinge eingetroffen. Die guten Wetterbedingungen hätten die große Fluchtbewegung über das Mittelmeer ausgelöst, hieß es von der italienischen Marine. Allein am Montag wurden fast 7.000 Menschen aus dem Meer gerettet. Unter anderem hatte eine Mutter mit ihren gerade einmal fünf tage alten Zwillingen die gefährliche Überfahrt gewagt.

Das Kommandozentrum habe 53 Rettungseinsätze koordiniert und sei tausenden Schutzsuchenden vor Libyen zur Hilfe gekommen, erklärte die Küstenwache in Rom. Damit handelte es sich um einen der größten Rettungseinsätze der vergangenen Jahre. Weitere 3.000 Migranten wurden am Dienstag in Sicherheit gebracht.

Fünf Tage alte Zwillinge gerettet

“Fast 7000 in einem Tag ist ziemlich viel. Wenn es kein Rekord ist, dann ist es nahe dran”, erklärte der Italien-Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo, der Deutschen Presse-Agentur. Vermutlich habe in letzter Zeit starker Wind auf dem Mittelmeer viele Migranten daran gehindert, von Nordafrika in Richtung Europa aufzubrechen.

Die Flüchtlinge seien in 44 Schlauchbooten, acht kleinen Holzbooten und zwei größeren Fischerbooten unterwegs gewesen. Besondere Aufmerksamkeit erlangte eine Mutter, die mit ihren erst fünf Tage alten Zwillingen den Horror-Trip über das Mittelmeer antrat. Auch sie konnten gerettet werden. Ihr Schicksal wird nun als Wunder inmitten des erneuten Flüchtlings-Dramas bezeichnet.

»MSF Sea on Twitter Amongst those rescued by #Dignity1 today is this sick 5 day old & its twin. @MSF is trying to organize a medevac.pic.twitter.com/rYAoQRFn9I«

Die neue Flüchtlingswelle setzt das italienische Versorgungssystem unter Druck. Allein am Mittwoch werden 1.273 Schutzbedürftige in Palermo erwartet. Italien versorgt derzeit bereits 130.000 Geflüchtete. Ein weiteres Schiff mit 720 Flüchtlingen und zwei Leichen an Bord wird ebenfalls am Mittwoch in der apulischen Hafenstadt Brindisi eintreffen.

Laut IOM sind seit Jahresanfang 105.342 Migranten in Italien eingetroffen. 3.165 kamen bei der Reise über das Meer ums Leben, das sind 509 mehr als im gleichen Zeitraum 2015.

(APA/red)

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