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Nagelfluhfelsen und Apollofalter

Exkursionsprogramm des Landes und der Intatura führte ins Lecknertal
Apollofalter

Hittisau (blu) 5-6 Zentimeter breit, etwas unscheinbar, weißlich gräulich mit schwarzen und gelben Tupfen, Wohnort: Lecknertal – der Apollofalter, der vielerorts ausgestorben ist, hat im Lecknertal überlebt.

Das Exkursionsprogramm 2014 des Landes Vorarlberg und der Inatura hat dieses Jahr die vielen Schutzgebiete Vorarlbergs zum Ziel. Am 2.8. führte eine Exkursion ins Lecknertal bei Hittisau., um den Apollofalter zu finden.

 

 

 

Naturparkführerin Marion Maier und Naturpark Geschäftführer Rolf Eberhardt gaben Einblicke in die Natur- und Kulturlandschaft des Lecknertals. Sie gaben Antwort auf die zentrale Frage der Exkursion, warum der Apollofalter vielerorts ausgestorben ist, während er im Lecknertal noch vorkommt.

 

Dipl. Geograph Rolf Eberhardt: „Eine großartige Leistung der hiesigen Älpler, die trotz aller wirtschaftlichen Zwänge zur Rationalisierung an einer arbeitsintensiven, kleinteiligen Bewirtschaftung der Alpfläche festhalten.“ Laut Eberhardt findet der einzige weltweit geschützte Tagfalter auf den gepflegte, arten- und strukturreichen Alpflächen bei Hittisau, alles, was er zum Leben braucht. Die Raupe des Apollofalters ist wählerisch. Sie frisst ausschließlich die Blätter der weißen Fetthenne, einer kleinen sukkulenten (saftreichen) Pflanze, die ausschließlich auf stark besonnten, felsigen Standorten vorkommt. Im Lecknertal sind es die Nagelfluh-Felsblöcke auf den nach Süden ausgerichteten Alpflächen, die Mitte Juni bis Anfang August zu Blüte kommen, die auserwählten Wohnflächen des Apollofalters.

 

Laut Eberhardt sind die Älpler die Schlüsselpersonen, von denen die Zukunft des Apollos im Naturpark Nagelfluhkette abhängt. „Es genügt oft schon, wenn auf einen Nagelfluhfelsblock gegüllt wird. Die Fetthenne kann dort nicht mehr wachsen und dann verschwindet der Apollofalter sehr schnell“ erklärt Eberhardt.

 

Von der nachhaltigen Alpwirtschaft im Lecknertal profitieren laut Eberhardt noch viele weitere Arten, darunter zahlreiche bunte Schmetterlinge, wie das „Große Ochsenauge“ oder der „Silbergrüne Bläuling“. Wie der Apollofalter sind sie ein großartiges Aushängeschild für die Naturvielfalt Vorarlbergs.

 

 

 

Fotos:

 

Exkursionsgruppe im Lecknertal, mit Bürgermeister Klaus Schwarz, Hildegard Breiner und Ruth Swoboda (Direktorin Inatura)

 

 Bildnachweis. Thomas Gretler

 

Apollofalter, Bildnachweis. Thomas Gretler

 

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