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Kosten für Nachhilfe weiterhin sehr hoch

Der Bedarf an Nachhilfe ist ungebrochen groß.
Der Bedarf an Nachhilfe ist ungebrochen groß. ©dpa
Rund ein Fünftel der Vorarlberger Eltern gaben an, dass ihre Kinder bezahlte Nachhilfe in Anspruch nehmen. Dieser Wert veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr nicht.

Die Gesamtbelastung für Nachhilfe beläuft sich in den betroffenen Haushalten im Schnitt auf 844 Euro. Damit steht Vorarlberg nach Wien (882 Euro) auf dem zweiten Platz im Bundesländervergleich. Rund 119 Millionen Euro wird in Österreich für Nachhilfe ausgegeben, in Vorarlberg sind es 6,5 Millionen Euro.

Nachmittagsbetreuung

“Den größten, positiven Effekt sehen wir dort, wo die Schule die Aufgaben nicht auslagert. Denn fast jeder zweite Befragte sagt, aufgrund der schulischen Nachmittagsbetreuung sei keine Nachhilfe mehr notwendig. Dies muss unmittelbare Auswirkungen auf schulpolitische Handlungen haben”, sagt Gerhard Ouschan, Leiter der Bildungspolitik der Arbeiterkammer.

Gut die Hälfte der Eltern sind durch die Nachhilfe finanziell stark oder spürbar belastet. “Wenn man bedenkt, dass 34 Prozent der Haushalte mit einem Einkommen bis 1600 Euro von der Schule die Empfehlung erhalten, Nachhilfe zu organisieren, dann ist es höchste Zeit, die Schulfinanzierung stärker an der sozialen Lage der Schüler auszurichten.”

Gewünschter Erfolg

Bezahlte Nachhilfe wird oftmals dazu verwendet, eine negative Note zu verhindern. In 30 Prozent der Fällen wir die Nachhilfe von Lehrern selbst angeboten. Im Regelfall führt diese auch zum gewünschten Erfolg. Darüber hinaus muss jeder zweite Elternteil über die Nachhilfe hinaus mit den Kindern lernen und die Hausübungen kontrollieren.

Ein wichtiger Punkt ist laut Ouschan auch die Verbesserung der Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus. Fast jeder Fünfte Haushalt weiß nicht, ob zusätzlicher Förderunterricht an der Schule angeboten wird. 92 Prozent der Eltern wünschen sich, dass der Unterricht so gestaltet wird, dass Kinder den Lehrstoff wirklich verstehen und mehr Zeit zum Üben des Stoffes in der Schule. “Das sind zwei Forderungen, die sich aus unserer Sicht erübrigen sollten. Die angemessene Vermittlung und das Üben des Stoffes ist der ureigene Zweck der Schule. Wenn das nicht erfüllt wird, stellt sich das Schulsystem selbst in Frage”, so Ouschan.

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