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Kosovo-Familie in Lauterach wurde abgeschoben

Schüler und Lehrer hatten sich für den Verbleib der Familie eingesetzt.
Schüler und Lehrer hatten sich für den Verbleib der Familie eingesetzt. ©VOL.AT/Stiplovsek
Lauterach. Jene siebenköpfige Familie aus dem Kosovo, die seit Monaten um ein Bleiberecht gekämpft hatte, wurde am Dienstag in aller Früh abgeschoben. Das gab die Vorarlberger Polizei bekannt. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, da die Familie im Kosovo Blutrache befürchtet. Unterstützt wurde die Familie von Direktion, Lehrern, Freunden und Klassenkameraden der Mittelschule Lauterach.
Lauterach: Familie droht Abschiebung

Der Fall hatte im August dieses Jahres hohe Wellen geschlagen (VOL.AT berichtete). Nun hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl den Abschiebebefehl am Dienstagmorgen durchgesetzt, Polizisten holten die Familie ab. Die Abschiebung sei problemlos verlaufen, betont die Polizei.

Kosovo-Familie abgeschoben: “Keinerlei Probleme”

Einerseits seien bei derartigen Einsätzen besonders geschulte Polizisten vor Ort. Andererseits kam die Abschiebung für die Familie nicht gänzlich überraschend, wie Susanne Dilp von der LPD Vorarlberg auf Anfrage bestätigt. Etwa ein bis zwei Wochen vorher werde die Abschiebung für gewöhnlich angekündigt. Man wolle den Betroffenen so die Möglichkeit zur freiwilligen Ausreise geben.

Im aktuellen Fall war die Aktion nach rund 30 Minuten abgeschlossen, da die Familie den größten Teil ihrer Habseligkeiten bereits gepackt hatte. Sie befinden sich nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Polizei, wo letzte Formalitäten zu erledigen waren, auf dem Weg nach Wien, von wo aus sie mit dem Flugzeug in den Kosovo gebracht werden.

Unterstützung durch Schule

Der Familie wurde der Schutzbedarf abgesprochen, da im Kosovo kein Krieg herrscht. Allerdings droht ihnen in der Heimat möglicherweise Blutrache durch Verwandte, was auch der österreichische Verbindungsbeamte des Innenministeriums im Kosoov bestätigte.
Unterstützer hatten ins Feld geführt, dass die Familie gut integriert sei. Zwei der Kinder besuchten die Mittelschule Lauterach,
Klassenkameraden und Freunde
setzten sich immer wieder für einen Verbleib der Familie in Vorarlberg ein. Auch Lehrer und die Direktion unterstützten die Aktionen.
(red)
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