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Konjunkturumfrage bringt überwiegend positive Ergebnisse

Die Konjunkturumfrage brachte weitgehend positive Ergebnisse.
Die Konjunkturumfrage brachte weitgehend positive Ergebnisse. ©APA/Themenbild
Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg, zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der Konjunkturumfrage: "Wir haben ein überwiegend positives Ergebnis im ersten Halbjahr 2015."

38 Vorarlberger Unternehmen mit über 20.000 Beschäftigten beteiligten sich an der Konjunkturfrage im zweiten Quartal. Der Geschäftsklimaindex, der sich aus dem Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und jener in sechs Monaten ableitet, stieg dabei leicht von 31,4 auf 34,9 Prozent an – der Österreich-Schnitt liegt bei 20,7 Prozent. “Es ist erfreulich, dass sich der positive Trend in Vorarlberg seit Mitte letzten Jahres in kleinen Schritten fortsetzt, auch wenn wir noch von einer optimalen Lage entfernt sind und der Blick in die Zukunft im Vergleich zur letzten Umfrage leicht schlechter geworden ist”, so Ohneberg.

Auch negative Indikatoren

Grund für die überwiegend positiven Ergebnisse sei die derzeit gute Geschäftslage, wo sich die Einschätzung im Vergleich zum vorherigen Quartal um acht Prozent gesteigert hat – der Saldo zwischen guter und schlechter Geschäftslage liegt mittlerweile bei 65 Prozent. Der IV-Präsident warnt aber vor Euphorie, denn es gebe auch negative Indikatoren, die man nicht aus dem Auge verlieren sollte.

Video mit Martin Ohneberg zur aktuellen Lage, dem Ruf nach Reformen in Österreich und Vorarlberg und einer damit verbundenen Entlastung der Industrie sowie dem TTiP-Abkommen mit den USA. Spartengeschäftsführer Michael Amann zur HTL Dornbirn und wie sich die Ausbildung im Textilzweig verändern muss:

Auslandsaufträge: 63 Prozent bewerten mit “gut”

Hauptgrund für die positive Geschäftslage seien die Auslandsaufträge. Rund 63 Prozent der befragten Unternehmen bewerteten die Lage als gut, das entspricht einem Plus von 27 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. “Vorarlberg ist ein Exportland, das belegt sowohl unsere Konjunkturumfrage als auch jüngst präsentierte Zahlen des Landes, die Vorarlberg im Pro-Kopf-Export 2014 an der Spitze Österreichs sehen.” Der industrielle Exportmotor müsse unbedingt am Laufen gehalten werden, da er regionale Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze sichert. “Einmal mehr hoffe ich deshalb gerade für unser Exportland auf einen positiven Ausgang der TTIP-Verhandlungen”, so Ohneberg.

Ein weiterer positiver Punkt ist für den IV-Präsidenten auch der stabile Beschäftigungsstand. 34 Prozent der befragten Unternehmen gehen – ähnlich wie bei der letzten Umfrage – von einem steigenden Beschäftigungsstand innerhalb der nächsten drei Monate aus. “Gebraucht werden aber vor allem qualifizierte Fachkräfte, doch die sind oftmals nicht ausreichend am Arbeitsmarkt vorhanden und somit schwer zu finden.”

Kostendruck enorm

Besorgniserregend seien auch die stark unter Druck stehenden Verkaufspreise. Der Saldo bei positiver/negativer Einschätzung künftiger Verkaufspreise steht bei -31. “Die Betriebe spüren den Kostendruck enorm, besonders im internationalen Wettbewerb. Es braucht im Sinne einer Belebung der Wirtschaft endlich eine Entlastung für Arbeitgeber, etwa bei den Lohnnebenkosten oder mit Hilfe von Investitionsfreibeträgen”, sagt Ohneberg. Besonders ärgerlich sei dabei, dass die privaten Betriebe immer mehr zu ständigen Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen gezwungen werden, bei der öffentlichen Verwaltung aber das Gegenteil zutrifft. Der IV-Präsident sieht das Problem dabei in der “Reformunfähigkeit” des Bundes.

Wallner: “Von 5-Sterne- auf 4-Sterne-Niveau zurückfahren”

Unter diesem Gesichtspunkt seien auch die jüngsten Aussagen von Landeshauptmann Markus Wallner, wonach man in manchen Bereich von 5-Sterne- auf das 4-Sterne-Niveau zurückfahren müsse, verständlich. “In Zeiten knapper Budgets kann nicht einfach so weitergemacht werden wie bisher, wenn Kostensteigerungen aus dem Ruder laufen. Weniger und ein effizientere Staat heißt aber nicht automatisch weniger Leistung, wenn den Bürgern wieder mehr Eigenverantwortung zugetraut und die Möglichkeit gegeben wird, durch die eigene Leistungsbereitschaft auf ein 5-Sterne-Niveau zu kommen.” (red)

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