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Konferenz der OSZE zum Kampf gegen Menschenhandel in Wien

In Wien findet eine OSZE-Konferenz gegen Menschenhandel statt.
In Wien findet eine OSZE-Konferenz gegen Menschenhandel statt. ©APA
Am Montag hat in Wien eine zweitägige Konferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zum Thema Kampf gegen Menschenhandel entlang von Migrationsrouten begonnen. "Illegale Migranten sind eine Zielscheibe von Menschenhandel, der zu einem globalen Business mit Milliardengewinnen geworden ist", betonte OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier zum Auftakt.

Die Zahl der Flüchtlinge, Asylwerber und Binnenvertriebenen liegt 2015 bei nahezu 60 Millionen Menschen. Es bedarf, so Zannier, einer effizienten Steuerung der Migrationsströme. Die OSZE bemühe sich vor allem auch, die Zusammenhänge moderner Migrationsströme und des Menschenhandels zu verstehen. Um dem Einfluss des Menschenhandels auf Risikogruppen Einhalt zu bieten, müsse man die Wurzeln der irregulären Migration verstehen.

Schutzmaßnahmen vor Menschenhandel

“Unter den Schutzmaßnahmen vor Menschenhandel muss daher auch die Erleichterung der regulären und sicheren Migration sein”, strich Beatriz Balbin, stellvertretende Direktorin des OSZE-Büros für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR), hervor. Sie verwies auf den starken Anstieg von Menschen, die Grenzen überschreiten und dass die Unterscheidung zwischen deren Freiwilligkeit oder Zwang immer schwieriger werde. Umso wichtiger ist es, die Menschenrechte der Opfer zu gewährleisten. Der durch Menschenschmuggler organisierte ungenehmigte Grenzübertritt erhöht laut Balbin das Risiko, “Opfer” zu werden.

Steigendes Risiko in Krisenzeiten

Die 15. Konferenz der Allianz zur Bekämpfung von Menschenhandel richtet den Fokus auch auf den möglichen Einfluss von Migrationspolitik auf den Menschenhandel, das steigende Risiko, dass Menschen während Krisenzeiten gehandelt werden und vor allem unbegleitete Minderjährige davon betroffen sind. Zahlreiche internationale Organisationen wie die Internationale Organisation für Migration (IOM), das UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) sowie NGOs nehmen daran ebenfalls teil.

Globale Lösungen gefordert

Es sei gerade auch eine Verschärfung der Migrationspolitik, die potenzielle Migranten dazu bringe, “alternative Routen” zu suchen, erläuterte Madina Jarbussynova, OSZE-Sonderbeauftragte für den Kampf gegen Menschenhandel. “Die Migrationswege sind länger, schwieriger, gefährlicher und teurer geworden. Die Migrationswege sind auch fragmentierter, mit mehr Zwischenstopps, wodurch es leichter zu einer Verschiebung von Schlepperei zu Menschenhandel kommt.” Diesem Klima der Ausbeutung müsse man entgegentreten. Aleksandar Nikolic vom serbischen Innenministerium betonte zudem, dass der Menschenhandel entlang der Migrationsrouten auch zu einem Sicherheitsproblem geworden sei. Es handle sich um eine globale Herausforderung die auch globale Lösungen brauche. (APA)

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