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Koller im "kicker": Alabas Entwicklung stagniert nicht

Marcel Koller stärkt kritisiertem David Alaba den Rücken
Marcel Koller stärkt kritisiertem David Alaba den Rücken
Die aktuelle Ausgabe des deutschen Fußball-Fachmagazins "kicker" beschäftigt sich in ihrer Titelgeschichte "Vom Wunderkind zum Prügelknaben" mit der "ins Stocken" geratenen traumhaften Karriere von David Alaba. Dabei kommt auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller in einem Interview zu Wort. "Ich glaube, dass Davids sportliche Entwicklung nicht stagniert oder gar rückläufig ist", betonte der Schweizer.


Laut dem 55-Jährigen durchlaufe Alaba “einen Entwicklungsprozess”. “Er ist ein hervorragender Fußballer. Ab einem gewissen Alter erwarten die Leute von ihm, dass er Führungsaufgaben übernimmt. Ich versuche, das auch von ihm zu verlangen, weiß aber, dass dieser Prozess nicht in ein, zwei Wochen abgeschlossen ist. Dabei geht es neben den fußballerischen Qualitäten auch um das Übernehmen von organisatorischen Aufgaben auf dem Feld, dass er korrigiert, diskutiert und unterstützt”, erklärte Koller, der den Bayern-Profi “nur als sehr professionellen und fokussierten Sportler” kennt.

Für Österreichs Teamchef hat Alaba alles, was einen Führungsspieler ausmacht. “Für mich ist ein Führungsspieler jemand, der sehr gut Fußball spielen kann und an dem sich alle ein Beispiel nehmen. Dazu kommen auch menschliche Qualitäten. Bei ihm sind alle Attribute vorhanden. Ich denke, dass er zum Führungsspieler werden wird. Ganz wenige zeigen mit 24 eine Weltklasseleistung auf dem Platz und führen gleichzeitig ein Team. Das braucht noch Zeit, und die gebe ich ihm”, erläuterte Koller.

Dass Alaba im Nationalteam anders als bei den Bayern nicht als Linksverteidiger, sondern im Mittelfeld zum Einsatz kommt, begründete der Schweizer einmal mehr damit, dass “er uns mit seinen Fähigkeiten im Mittelfeld mehr bringt. Ich denke, man sollte das Nationalteam nicht mit Bayern vergleichen.”

Der ehemalige Bayern-Erfolgstrainer Jupp Heynckes, der Alaba ab der Rückrunde 2011/12 dauerhaft als linken Verteidiger eingesetzt hatte, kann nachvollziehen, dass Koller Alaba im Zentrum einsetzt. Generell sieht er ihn jedoch in der linken Außenverteidigung optimal platziert. “Er hat nicht das Mittelfeld-Gen”, erklärte Heynckes dem “kicker”. “Im Mittelfeld ist er einer unter vielen, als linker Verteidiger Weltklasse – aber im letzten Jahr war er’s nicht.” Auf der am Montag von “France Football” veröffentlichten Shortlist für den “Ballon d’Or 2016” fehlte Alaba unter den Namen der “besten 30 Fußballer der Welt”.

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