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Knalleffekt im Brandnertal

Was aussehen kann wie ein spektakuläres Naturschauspiel ist meist präzise geplant: Lawinensprengungen gehören in den meisten Skigebieten zum Alltag.

Selten hat man sie dringender gebraucht als in diesen Tagen: Die Lawinensprengmeister. Einer von ihnen ist Mathias Beck, der als Lawinensprengmeister bei den Bergbahnen Brandnertal arbeitet. Bevor eine Lawine mit voller Wucht ins Tal rauschen kann, sind Mathias und sein Team von der Lawinenkommission längst im Einsatz. Sie entscheiden welche Pisten geöffnet und welche Pisten gesperrt werden. Die Mitglieder der Lawinenkommission haben jahrelange Erfahrung – sie erkennen eine Gefahr bevor sie entstehen kann. Wenn es auch nur einen Verdacht auf Gefährdung gibt, wird das Gebiet sofort gesperrt und gezielte Sprengungen vorgenommen. „Nach unserer Besprechung vereinbaren wir einen Termin mit dem Wucher-Helikopter. Der schätzt dann die Wetterlage ein und sagt uns, ob an diesem Tag eine Sprengung möglich ist oder nicht“, erklärt Mathias. „Sobald wir das Ok vom Helikopter haben, bereiten wir zu dritt den Sprengstoff vor.“

Zwei Minuten lang volle Power
Auf den Zentimeter genau misst Mathias die Zündschnur ab. „Die Brenndauer muss mindestens zwei Minuten lang sein, das heißt wir brauchen genau einen Meter Zündschnur“. Danach presst Mathias die Sprengkapseln mithilfe der Sicherheitswürgezange auf die Zündschnur. „Der Sprengstoff, der extra für Lawinensprengungen hergestellt wird, hat eine Detonationsgeschwindigkeit von ca. 400 Metern in der Sekunde“. Wenn es besonders stark geschneit hat, machen Mathias und sein Team bis zu 70 Schuss pro Sprengung. „Wenn es im Winter so stark schneit wie in dieser Saison, brauchen wir pro Saison bis zu 800 kg Sprengstoff“, erklärt Mathias.

Jede Sekunde zählt
„Im Hubschrauber stecken wir das Zündgerät an. Wenn das Lämpchen grün leuchtet, wissen wir, dass der Zünder in Ordnung ist. Dann muss es sehr schnell gehen. Innerhalb von wenigen Sekunden müssen wir zwei Tasten hintereinander drücken und auf Taste 1 und gleich danach Taste 2. Wenn man da zu langsam ist, kann man nicht mehr zünden. Den Zündkörper werfen wir dann aus dem Hubschrauber raus und dann detoniert der Sprengstoff. „Das kann schon ordentlich knallen, aber es ist ein super Gefühl, wenn man zur Sicherheit im ganzen Skigebiet beigetragen hat“, erzählt Mathias.

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