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KMU sind unzufrieden mit der Standortpolitik

81 Prozent der österreichischen KMU sind mit der Wirtschaftspolitik nicht einverstanden. 

In Vorarlberg ist die Stimmung ein wenig besser, doch das ändert nichts am Gesamtergebnis. Sinkende Umsätze und Aufträge, mangelnde Investitionsbereitschaft und ein volatiles internationales Umfeld (Griechenland-, Ukrainekrise, Ölpreis, Eurokurs) stimmen Österreichs kleine und mittlere Unternehmen zunehmend pessimistisch und lassen sie in der Personalpolitik zurückhaltend agieren.

Dazu kommt, dass es oft auch an qualifizierten Bewerbern fehlt. Es verwundert nicht, dass 81 Prozent der befragten Unternehmen generell mit der aktuellen Standortpolitik in Österreich wenig bzw. nicht zufrieden sind, über 88 Prozent fordern als eine rasche Entlastungsmaßnahme die Senkung der Lohnnebenkosten. Die schwache konjunkturelle Lage und die schlechte Stimmung schlagen sich deutlich im Einstellungsverhalten der österreichischen mittelständischen Unternehmen nieder. So haben die Betriebe laut aktueller Umfrage der Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung in den letzten Wochen per Saldo ihre Mitarbeiterzahl verringert. Der Personalsaldo beträgt nunmehr minus 21,6 Prozentpunkte (Vorjahr: minus 6,4 Prozentpunkte), da 12,1 Prozent der befragten Unternehmen (Vorjahr: 16,2 Prozent) neue Arbeitsplätze geschaffen haben, während jeder dritte Betrieb (33,7 Prozent; Vorjahr: 22,6 Prozent) seine Mitarbeiterzahl reduziert hat. Die meisten Neueinstellungen gab es beim verarbeitenden Gewerbe (18,1 Prozent; Vorjahr: 12,6 Prozent).

Beim Dienstleistungsgewerbe (13,0 Prozent; Vorjahr: 15,8 Prozent) sowie beim Handel (12,5 Prozent; Vorjahr: 21,7 Prozent) lagen die Einstellungsquoten ebenfalls noch im zweistelligen Bereich. Im Baugewerbe war man bei der Schaf ung neuer Arbeitsplätze äußerst verhalten (5,3 Prozent; Vorjahr: 13,7 Prozent). Insgesamt registrieren aber alle Branchen einen negativen Beschäftigungssaldo. Besonders deutlich i el dieser bei der Baubranche aus, wo mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (50,9 Prozent; Vorjahr: 27,4 Prozent) seinen Personalstand in den letzten Monaten verkleinert hat. Beim Dienstleistungsgewerbe sah sich dagegen jeder dritte Betrieb (34,4 Prozent; Vorjahr: 21,9 Prozent) und beim verarbeitenden Gewerbe (26,7 Prozent; Vorjahr: 25,3 Prozent) sowie beim Handel (24,3 Prozent; Vorjahr: 17,4 Prozent) rund jedes vierte Unternehmen zu dieser Maßnahme gezwungen.

In den vergangenen Jahren waren die KMU in Österreich wie in Vorarlberg allerdings auch die Arbeitsplatzgaranten. Umso wichtiger ist es, den Stellenwert der KMU ins richtige Licht zu rücken. Mit Innovation, viel Zeit und großem Engagement seitens der Unternehmerschaft bilden sie die Basis der Vorarlberger Wirtschaft. Vorarlberger Nachrichten und Wirtschaftskammer haben deshalb den KMU-Preis initiiert, der die „Kleinen“ ins Rampenlicht rückt. Einreichungen sind in den Branchen Handel, Dienstleistung, Tourismus sowie Gewerbe/Handwerk möglich. Die Bewerber sind eingeladen, den Kupon auszufüllen, sie haben natürlich auch die Möglichkeit, sich unter vn.kmu.vol.at zu registrieren.

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