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"Kleiner Sprachatlas von Vorarlberg und Liechtenstein" präsentiert

Dialekte sollen für Nachwelt erhalten werden.
Dialekte sollen für Nachwelt erhalten werden. ©VOL.AT/Ludwig Berchtold
Vorarlberger Mundart als Zweig der alemannischen Sprachfamilie ist im Großteil Österreichs schwer oder gar nicht verständlich. Auch im Ländle selbst gibt es teils gravierende Unterschiede.

Anhand bestimmter Ausdrücke oder Aussprache-Varianten können Linguisten die Gebiete der eingewanderten Graubündner Walser ebenso nachweisen wie beispielsweise die ehemals rätoromanische Region im Süden des Landes.

“Dialekte gehören zum Land wie die Berge und der Bodensee”

Einen Einstieg in die sprachlichen Geheimnisse der “Gsiberger” bietet der “Kleine Sprachatlas von Vorarlberg und Liechtenstein” von Hubert Klausmann, der Freitagabend vom Autor in Bregenz präsentiert wurde. Auf 100 farbigen Karten werden die wichtigsten Phänomene der Mundarten Vorarlbergs und Liechtensteins vorgestellt und in kurzen Texten anschaulich beschrieben.

Im Zuge der Wissenschaftsförderung unterstützt das Land Vorarlberg seit vielen Jahren wissenschaftliche Projekte und Publikationen, welche die Vorarlberger Dialekte untersuchen und beschreiben. “Vorarlberg ist sowohl im österreichischen als auch im europäischen Vergleich ein gut erforschter Sprachraum”, sagte Landesrätin Andrea Kaufmann bei der Buchpräsentation: “Die Vorarlberger Mundarten gehören zu unserem Land wie die Berge und der Bodensee. Die Dialekte werden in Vorarlberg gelebt und gepflegt, mit den Dialekten beschäftigt man sich im Alltag, in der Literatur, in der Musik und in der Wissenschaft.”

Dokument für Nachwelt

Durch den Vorarlberger Sprachatlas werden Begriffe und Bezeichnungen, die oft schon im Verschwinden begriffen sind, dokumentiert und für die Nachwelt erhalten. Der “Kleine Sprachatlas” ist ein handliches Nachschlagewerk für Mundart-Interessierte und erläutert zahlreiche Begriffe von “Abwaschbletz” (Geschirrtuch) bis “Zistag” (Dienstag). Das Buch ist im Innsbrucker Studien Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

Basis ist der große “Vorarlberger Sprachatlas: mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus” (VALTS), in dem die Dialekte Vorarlbergs erfasst und dokumentiert sind. Die Arbeiten am VALTS erstreckten sich von den ersten Erhebungen Mitte der 1960 er Jahre bis zum Druck des letzten nach 2000. Der “Kleine Sprachatlas” erschließt die Ergebnisse dieses “Jahrhundertwerks” einer größeren Öffentlichkeit. Der “Kleine Sprachatlas” bietet zudem eine Einführung in die Sprachlandschaften Vorarlbergs und Liechtensteins und Informationen zu Geschichte, Wortschatz und Aussprache der Mundarten.

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Hubert Klausmann: “Kleiner Sprachatlas von Vorarlberg und Liechtenstein”, erschienen im Studienverlag. 240 Seiten, 19,90 Euro

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