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Kleine Fische: Pharma-Zuwendungen für Vorarlberger Ärzte sind überschaubar

Nur wenig finanzielle Zuwendungen gibt's für Ländle-Ärzte.
Nur wenig finanzielle Zuwendungen gibt's für Ländle-Ärzte. ©Bilderbox, VOL.AT
Die Vorarlberger Ärzte sind im Vergleich zu manchen ihrer Kollegen in Wien oder gar in Deutschland "kleine Fische", wenn es um die finanziellen Zuwendungen durch Pharma-Riesen geht. Das zeigt ein Blick in die veröffentlichten Listen von sechs großen Konzernen.

Die Höhe der Zuwendungen bewegen sich im Bereich von ein paar Hundert Euro bis maximal 4.140,80 Euro für einen Arzt in Bregenz. Im Vergleich dazu haben Berufskollegen in Wien zum Teil mehr als 20.000 Euro pro Jahr von Pharmakonzernen wie Pfizer, Novartis, Bayer, Merck, Sanofi oder Roche kassiert. Und natürlich gibt es noch einige – wenn auch kleinere – Pharma-Konzerne
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mehr auf dem Planeten, die ebenfalls den einen oder anderen Zuschuss locker machen. Im Vergleich zu Ärzten in Deutschland sind aber auch das “Peanuts”. Ein Arzt von der Klinik für Neurologie in Essen hat im vergangenen Jahr rund 200.000 Euro von verschiedenen Pharmafimen für Vorträge, Beratungshonorar, Spesen und Fortbildungen kassiert.

“Mär”: Pharma-Konzerne bezahlen Privat-Urlaube

Dr. Jürgen Heinzle von der Vorarlberger Ärztekammer vermutet, dass die heimischen Ärzte die Möglichkeiten einfach weniger Anspruch nehmen und ausnutzen. “Dass Ärzte auf Kosten von Pharma-Konzernen private Urlaube oder ähnliches machen, ist eine ,Mär'”, konstatiert Dr. Jürgen Heinzle im VOL.AT-Gespräch. Eine finanzielle Unterstützung für Fortbildungen oder ähnliches könne aber natürlich vorkommen.

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Dass es dadurch zu Abhängigkeiten kommen könnte, wie sie SPÖ-LAbg. Gabi Sprickler-Falschlunger im Bereich der Landeskrankenhäuser befürchtet, glaubt Heinzle nicht.

SPÖ-Anfrage-Pharma-Zuwendun
SPÖ-Anfrage-Pharma-Zuwendun

“Erstens sind die Beiträge in Vorarlberg offensichtlich extrem niedrig. Zudem sind die Wahl- und Vertragsärzte, die eine Rezeptgebühr verrechnen, angehalten, billigere Alternativen zu verschreiben.” Die Vorarlberger Ärztekammer prüfe die Rechnungen genau. Und falls hier besondere Abweichungen registriert werden, würde man diese auch mit dem betreffenden Arzt besprechen. Die VGKK habe hier ein spezielles Monitoring-System im Einsatz. “Hier gibt es ein engmaschiges System”, sagt Dr. Jürgen Heinzle abschließend.

Daten-Recherche: Luca Marie Juriatti

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