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Kinderärzte diskutieren in Feldkirch über Spezialisierung

Bis Samstag läuft die Tagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.
Bis Samstag läuft die Tagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde. ©VOL.AT/Paulitsch
"Lernen über Grenzen" lautet das Motto der 54. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Von 22. bis 24. September diskutieren Mediziner im Montforthaus Feldkirch aktuelle Fachfragen.

Im Mittelpunkt stehen etwa die Spezialisierung in der Kinder- und Jugendheilkunde sowie der Übergang von der Jugend- zur Erwachsenenmedizin.

“Antworten liefern”

Das Thema der Jahrestagung bezieht sich insbesondere auf die Grenzen innerhalb der Kinder- und Jugendheilkunde sowie auf andere Gebiete der Medizin, erklärte Burkhard Simma als Tagungspräsident bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Vielfältige Herausforderungen wie die neue Ärzteausbildungsordnung, rechtliche Rahmenbedingungen, das Arbeitszeitgesetz oder neue Erkrankungen seien zu bewältigen. “Das Programm der diesjährigen Tagung soll Antworten auf diese Fragen liefern”, sagte Simma.

Ein Schwerpunkt der Tagung wird die Spezialisierung in der Kinder- und Jugendheilkunde sein. In den Nachbarländern Schweiz und Deutschland besteht für die Kinderfachärzte die Möglichkeit einer Spezialisierung in acht bzw. elf verschiedenen Teilgebieten, führte ÖGKJ-Präsident Wolfgang Sperl aus. Um die Versorgung von kranken Kindern und Jugendlichen auf hohem Niveau sicherzustellen und weiterzuentwickeln, sei auch in Österreich das Angebot einer guten, breiten und qualitätsgesicherten Spezialisierung innerhalb der Pädiatrie notwendig, betonte Sperl.

Besondere Herausforderungen

Ebenso diskutiert wird in Feldkirch der Übergang vom Jugendlichen- in das Erwachsenenalter, die sogenannte Transition. Diese bringe für chronisch kranke Patienten und für Patienten nach schwerwiegenden Erkrankungen sowohl für die Pädiatrie als auch für die Erwachsenenmedizin besondere Herausforderungen mit sich. Davon betroffen seien bis zu 15 Prozent der Unter-18-Jährigen, so Sperl. “Die ÖGKJ hat das Ziel definiert, sich im Rahmen einer neuen Arbeitsgruppe medizinisch, organisatorisch und politisch dafür einzusetzen, diesen Transitionsprozess gezielt zu unterstützen”, sagte der ÖGKJ-Präsident.

Sperl sprach sich außerdem dezidiert gegen die geplante Reduktion der Psychosomatik-Betten für Säuglinge, Kinder und Jugendliche aus. Diese stehe in krassem Widerspruch zu den tatsächlichen Bedürfnissen und der Notwendigkeit einer umfassenden Versorgung der Heranwachsenden mit psychosomatischen Krankheitsbildern. Störungen – beispielsweise Mager- oder Fettsucht – seien im Zunehmen begriffen. Gerade Jugendliche bräuchten besondere ärztliche Aufmerksamkeit, verwies Sperl auch auf das Vorsorgeprogramm “Gesundheitscheck junior”, das als Pilotprojekt in Wien und im Burgenland durchgeführt wurde und mit 1. Oktober österreichweit ausgerollt werden soll.

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