Dr. Andrea Keckeis und Martin Onder (Supro) haben mit WANN & WO über Raucher gesprochen, die weit unter dem erlaubten Alter liegen. Auch wenn man in Österreich laut Gesetz erst mit 16 Jahren Tabakwaren konsumieren darf, gibt es bereits Kinder, die mit dem Rauchen beginnen. Bei den Elfjährigen sind es etwa 0,5 Prozent, die täglich rauchen. Wenn man einen Blick auf die 13-Jährigen wirft, sind es bereits etwa zwei Prozent. Ein sehr häufiger Grund für rauchende Kinder sind Eltern, die in der Gegenwart ihrer Kinder rauchen, weiß Andrea Keckeis, Fachärztin für Lungenheilkunde: „Kinder ahmen Verhaltensweisen nach. Ich erlebe oft, dass mich Eltern überrascht ansehen, wenn ich ihnen erkläre, dass sie nicht in Gegenwart ihrer Kinder rauchen sollen. Der kindliche Bronchus ist nicht reif genug für solche Gifte.“
Folgen des Rauchens
Bereits nach kurzer Zeit können gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Jugendlichen festgestellt werden. „Aufklärung kann nie genug betrieben werden. Gerade bei jungen Patienten sehe ich oft große Augen, wenn ich versuche zu erklären, was das Rauchen für Folgen hat. Doch selbst wenn im Wartezimmer Patienten mit schwerer chronischer Atemeinschränkung sitzen, die es kaum schaffen, einen Schritt weiter zu kommen, irritiert es die Jugendlichen nicht“, erklärt Andrea Keckeis.
„Anerkennung erhalten“
Als Spätfolgen von Rauchen können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und viele Krebsformen auftreten. Martin Onder, Psychologe, kennt die Gründe, weshalb Jugendliche beginnen, Tabak zu konsumieren: „Neben dem Wunsch, cool zu wirken, ist oft Neugierde im Spiel. Sie haben auch Erwartungen, dass Rauchen dabei hilft, Stress zu reduzieren, schlank zu werden oder Anerkennung von Gleichaltrigen zu erhalten.“ Tabak-Prävention ist für die Supro ein wichtiges Thema, schließlich ist die Abhängigkeit von Tabak die häufigste Sucht in Vorarlberg. Deshalb wurden Unterrichtsmaterialien für Lehrer entwickelt, um die Bearbeitung des Themas in der Schule zu erleichtern. „Für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, den Umgang mit Stress zu erlernen, aber auch mit Niederlagen klarzukommen. Solche Herausforderungen gilt es ohne Zigarette zu meistern, denn wer mit 19 Jahren immer noch Nichtraucher ist, wird dies wahrscheinlich auch bleiben.“
Tabak-Prävention an Schulen
Die Supro bietet Fortbildungen für Lehrer zum Thema Tabak-Prävention an und hat eigene Unterrichtsmaterialien dafür entwickelt. Ab der 6. Schulstufe gibt es auch den abwechslungsreichen Nikotin-Präventions parcours für Schulklassen – durchgeführt von der Supro
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