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Bub in Asylunterkunft getötet - Lärm mögliches Motiv

Der Täter wurde von der Polizei erschossen
Der Täter wurde von der Polizei erschossen ©APA (dpa)
Nach der Tötung eines Fünfjährigen in einer Asylwerberunterkunft in Bayern gibt es Hinweise auf ein mögliches Motiv.
Täter war Fußfesselträger

Aussagen der 47-jährigen Mutter des Buben deuteten darauf hin, dass sich der Täter, ein 41-jähriger Afghane, durch die spielenden Kinder der Frau gestört fühlte, wie die Polizei in Regensburg am Dienstag mitteilte.

Es sei zu einem Streit gekommen, in dessen Verlauf der Täter zunächst auf die Frau und dann auf deren fünfjährigen Sohn mit einem Messer losgegangen sei. Die 47-Jährige gab in der ersten Vernehmung demnach auch an, dass sich der Täter schon zuvor mehrfach durch die Kinder in seiner Ruhe gestört fühlte. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei bestand zwischen der Mutter und dem Täter außer der Nachbarschaft keinerlei Beziehung.

Angreifer wurde von Polizist erschossen

Der Bub war am Samstag in einer Asylunterkunft im oberpfälzischen Arnschwang von dem 41-jährigen Afghanen mit einem Messer erstochen worden. Der Fünfjährige starb durch einen Stich in den Hals. Die aus Russland stammende 47-jährige Mutter des Buben erlitt schwere, aber nicht lebensgefährliche Schnittverletzungen. Ein weiterer sechsjähriger Sohn der Frau blieb unverletzt. Der Angreifer wurde von einem Polizisten erschossen.

Die Ermittler wollten weitere Bewohner der Unterkunft vernehmen. Nach bisherigen Erkenntnissen waren mindestens vier Bewohner Augen- oder Ohrenzeugen der Tat. Sie sollten mit Hilfe von Dolmetschern befragt werden.

Täter war über fünf Jahre in Haft

Der Täter war war im Oktober 2009 vom Landgericht München I wegen schwerer Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt worden, die er bis Jänner 2015 komplett verbüßte. Die Stadt München wollte ihn eigentlich abschieben, doch dagegen legte er Rechtsmittel ein. Nach seiner Entlassung lebte er als geduldeter Asylbewerber in der Unterkunft in Arnschwang, stand aber unter Führungsaufsicht.

Als konvertierter Christ drohe ihm Gefahr in Afghanistan, erklärte er damals. Bayerns Justizminister Joachim Herrmann (CSU) sagte dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Montag, man müsse jetzt ähnliche Fälle überprüfen, “ob hier nicht gegebenenfalls durch einen neuen Anlauf auch andere Entscheidungen herbeigeführt werden können”. Es sei den Menschen im Land nicht zuzumuten, “mit der Gefahr solcher Straftäter zu leben”.

(APA/dpa/ag.)

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