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Kies und Beton machen Bauen in Vorarlberg teurer

Rohstoffe für die Bauwirtschaft sind in Tirol um bis zu 50 Prozent billiger als in Vorarlberg.
Rohstoffe für die Bauwirtschaft sind in Tirol um bis zu 50 Prozent billiger als in Vorarlberg. ©VN/Paulitsch
Man müsste meinen, die Vorarlberger Bauwirtschaft ist ob der derzeitigen Auftragslage rundum zufrieden, doch die Unternehmen können sich nicht uneingeschränkt freuen. Erfreulich ist die gute Auslastung, die schlechte Botschaft ist allerdings, dass der Kostendruck weiter steigt. Vor allem die Preise für Kies und Beton machen zu schaffen, bei den Nachbarn in Tirol sind die Rohstoffe um bis zu 50 Prozent billiger.

Damit entwickeln sich die Kosten „nicht zum Vorteil der Bauunternehmen, sondern getrieben durch externe Einflüsse – von der hohen Steuerlast bis zu den steigenden Rohstoffpreisen“, so Innungsmeister Peter Keckeis gegenüber den “VN”. Bauen in Vorarlberg ist deutlich teurer als im Nachbarbundesland Tirol – in manchen Bereichen sogar bis zu 50 Prozent, wie ein Vergleich der Kies-, Beton- und Asphaltpreise zeigt.

„Probleme hausgemacht“

„Die Probleme sind von der Politik hausgemacht“, findet Keckeis klare Worte und nennt dafür Verteuerungen und Verzögerungen beim Bau durch Bürokratie, Steuerlast, die hohen Bodenpreise, niedrige Baunutzungszahlen und zu hohe Rohstoffpreise in einem „steinreichen“ Land als Gründe.

Teure Entsorgung

Im Gegensatz zu Tirol gebe es in Vorarlberg deutlich weniger Bewilligungen für den Abbau von vorhandenen Rohstoffen wie Kies und Splitt. Aber auch die Entsorgung werde immer teurer, was durch die Konzentration der heimischen Deponien in einer Unternehmensgruppe auch nicht verbessert werde.

Den Preis dafür bezahlen die Bauherren, sagt Keckeis klar. „Unsere Baufirmen haben schon aus eigenem Interesse das Ziel, kostentransparent und leistbar zu bauen. Wir wollen gute Arbeit zu einem fairen Preis bieten, können uns jedoch gegen diesen extremen Kostendruck von außen nicht wehren.“ Auch der Umwelt sei mit der Einstellung, Ressourcen aus dem eigenen Land nicht zu nützen, sondern von weit her zu holen, nicht gedient. „Wir haben dadurch nicht nur höhere Transportkosten, sondern auch Tausende Lkw-Fahrten quer durchs Land, wenn wir Rohstoffe aus Deutschland und Tirol holen müssen.“ Das sei ein Nachteil für den Standort und stehe den Bemühung entgegen, im Land leistbaren Wohnraum zu schaffen.

(sca)

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