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Kein Platz für "Wolfsgruß" in vielfältiger Gesellschaft

Laut einem Bericht des Magazins "Falter" indoktriniert der türkisch-nationalistische Verein der "Grauen Wölfe" systematisch Kinder und Jugendliche, auch in Vorarlberg. Jetzt hat sich Landesrat Christian Gantner eingeschaltet und auch von den Grünen kommt Kritik.
Das hat es mit dem Wolfsgruß auf sich
Politik in den Moscheevereinen
Graue Wölfe in Vorarlberg

Der Bericht des “Falter” legt nahe, dass der als rechtsextrem eingestufte Verein vor allem Kinder und Jugendliche im Visier hat. Diese sollen in Koranschulen und Sportvereinen, genannt werden eine Moschee in Hard und ein Vorarlberger Fußballverein, nationalistisch politisiert werden.  Auf Fotos sind Kinder zu sehen, die den faschistischen “Wolfsgruß” zeigen, dem Erkennungszeichen der grauen Wölfe.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook ©Screenshot Facebook

Landesrat Christian Gantner hat gestern bei einen Ortsaugenschein im gemeinsamen Gespräch mit den Verantwortlichen festgestellt, dass der “Wolfsgruß” zwar keine strafrechtliche Relevanz hat, dass dieser Gruß jedoch bei anderen Volksgruppen im Land provozierend wirkt und daher davon Abstand genommen werden soll.

Auf “Wolfsgruß” verzichten

Gantner ist froh, dass im offenen und konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen Einvernehmen erzielt wurde, im Sinne eines friedvollen Zusammenlebens auf den “Wolfgruß” in der Öffentlichkeit zu verzichten.

“Provokationen unter den Volksgruppen haben in unserem Land keinen Platz, daher danke ich vor allem den Behörden und der Sicherheitsexekutive, die bereits seit längerem mit der betroffenen Institution im engen Kontakt und Austausch stehen, für die Kultur des genauen Hinschauens.” Es gelte weiterhin die Situation genau zu beobachten und Entwicklungen im Auge zu behalten, so Landesrat Christian Gantner.

Vielfältige Gesellschaft

Auch die Grüne Integrationssprecherin Vahide Aydin zeigt sich über die Vorfälle entsetzt. „Die in den Medien geschilderten türkisch-nationalistischen, militaristischen und verfassungswidrigen Praktiken mit Kindern in diversen Moscheen Österreichs, unter anderem in Hard, sind nicht zu tolerieren.“

„Die Vereine sind aufgerufen, die Kinder im Sinne des friedlichen Zusammenlebens zu erziehen und nicht für kriegsverherrlichende Rituale zu missbrauchen“, stellt Aydin unmissverständlich fest. Den türkisch-nationalisitischen Vereinen müsse klar sein, dass wir in einer vielfältigen Gesellschaft leben und das Miteinander gestärkt werden muss.

„Religionsfreiheit ist ein hohes Gut und in der Verfassung verankert. Wer jedoch glaubt, unter diesem Schutz militaristische, nationalistische oder verfassungswidrige Praktiken – noch dazu mit Kindern – ausüben zu können, dem sei gesagt, dass derartiges in Österreich nicht hingenommen wird. Wer Moscheen dafür missbraucht muss mit Konsequenzen rechnen“, so Aydin.

FPÖ-Bitschi: „Türkische Integration ist restlos gescheitert“

Als entlarvende Bestätigung für das völlige Versagen der Integrationspolitik der Landesregierung bezeichnet der FPÖ-Integrationssprecher, LAbg. Christof Bitschi, die jüngst bekannt gewordenen Vorkommnisse rund um türkische Vereine im Land.

„Diese Vorfälle zeigen mehr als deutlich auf, dass die Integration in vielen Bereichen in Vorarlberg gescheitert ist. Die Gespräche seitens des neuen Landesrates mit den betroffenen Vereinen sind maximal zur ‚Seelenbefriedigung‘ der ÖVP. Ich frage mich, wie viele Vorfälle die Landesregierung noch braucht, um das endlich zu erkennen“, so Bitschi.

„Für uns Freiheitliche muss jedenfalls allen klar gemacht werden: Wer bei uns leben will, hat sich nach uns zu richten. Wir treffen uns nicht in einer neutralen Mitte, sondern Integration hat in unsere Werteordnung zu erfolgen. Die Politik muss hier klare Leitplanken definieren. Bisher war die ÖVP dazu nicht bereit und das Ergebnis dieser mutlosen Politik kommt nun Stück für Stück ans Tageslicht“, kritisiert Bitschi die Haltung der Landesregierung in dieser entscheidenden Frage.

(red)

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